Windräder auf dem Uetliberg? Allein schon die Vorstellung mutet bizarr an, zumindest für Windkraftgegner. Es war denn auch scherzhaft gemeint, als jüngst in Bern zwei Zürcher Mitglieder des Verbands Freie Landschaft Schweiz sagten, man müsse in Zürich bald eine Kantonalsektion gründen. Doch nun zeigt sich: Für die Windkraftgegner, die sich im Verband zusammengeschlossen haben, könnte es tatsächlich ernst werden.
Zürichs Baudirektor Martin Neukom (Grüne) will die Windkraft ausbauen, wie er dieser Zeitung bestätigt: «Für eine ausreichende Stromversorgung mit erneuerbaren Energien müssen wir alle Möglichkeiten nutzen.» Solarenergie habe zwar klar das grösste Potenzial für den Ausbau. Windenergie aber habe den Vorteil, dass mehr als die Hälfte des Ertrags im Winterhalbjahr anfalle. Heute schon muss die Schweiz im Winter Strom importieren. Ab 2025 drohen im Extremfall Strommangellagen; zu diesem Fazit gelangt eine neue Studie des Bundes.
Wie viele Windanlagen im Kanton Zürich realistisch sind, ist unklar. Neukoms Baudirektion erarbeitet derzeit erst die Grundlagen, um mögliche Standorte in den kantonalen Richtplan aufnehmen zu können, also in jenes Planungsinstrument, mit dem der Kanton die räumliche Entwicklung langfristig lenkt. Eine Vorstellung gibt aber eine Studie, welche die Baudirektion unter Neukoms Vorgänger Markus Kägi (SVP) 2013 erarbeitet hat. Demnach liegt das Potenzial bei 800 Windanlagen, die jährlich bis 3,5 Terawattstunden Strom produzieren könnten. Der Strombedarf im Kanton Zürich beträgt rund 10 Terawattstunden pro Jahr.
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