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CEO Beat Burlet muss bei der Bucher Leichtbau AG den Rotstift ansetzen: 52 Stellen fallen weg. Archivfoto: Seraina Boner

Bucher Leichtbau baut 52 Stellen ab

Die weltweite Luftfahrtkrise verhagelt auch das Geschäft von Bucher Leichtbau. Um den Auftragseinbruch zu bewältigen, baut der Flugzeugzulieferer allein am Hauptsitz Fällanden 52 Stellen ab.

CEO Beat Burlet muss bei der Bucher Leichtbau AG den Rotstift ansetzen: 52 Stellen fallen weg. Archivfoto: Seraina Boner

Veröffentlicht am: 22.10.2020 – 14.44 Uhr

Die Corona-Pandemie und die damit einhergehende weltweite Krise in der Luftfahrt trifft die Bucher Leichtbau AG hart. Wie der Fällander Flugzeugzulieferer auf Anfrage von Züriost mitteilt, plant er einen weltweiten Stellenabbau. Davon betroffen sind alle drei Standorte der Gruppe: Fällanden, Everett (USA) und Sinn-Fleisbach (Deutschland). Der Abbau zieht sich laut schriftlicher Stellungnahme durch sämtliche Bereiche innerhalb der Firma.

Allein in Fällanden fallen 52 Stellen weg. Dort sind zurzeit 190 Mitarbeiter beschäftigt. Der Abbau soll primär über Kündigungen erfolgen, heisst es auf Nachfrage. « Wenn eine Frühpensionierung vereinbart werden konnte, haben wir das gemacht. » Die Kündigungen würden per Ende Oktober ausgesprochen. Einige Mitarbeiter hätten bereits eine neue Stelle gefunden und von sich aus gekündigt.

Kein Sozialplan

Einen Sozialplan für die Mitarbeiter gebe es nicht, da man die gesetzliche Pflicht dazu nicht erfülle. « Wir versuchen jedoch, jeden Abbau so sozialverträglich wie möglich zu gestalten, beispielsweise indem wir die betroffenen Mitarbeiter frühzeitig über die Massnahmen informieren, um ihnen mehr Zeit zu geben, eine neue Stelle zu finden. »

Wie viele Stellen weltweit gestrichen werden, ist gemäss Stellungsnahme noch nicht bekannt: « Die Prozesse für Deutschland und USA sind noch im Gange. Eine finale Zahl können wir zum jetzigen Zeitpunkt nur für Fällanden kommunizieren. »

Flottenabbau und Bestellungsrückgang

Bucher Leichtbau ist spezialisiert auf Aluminiumkonstruktionen und entwickelt Lösungen für die zivile Luftfahrt, Luftrettung sowie die Automobilindustrie. Am bekanntesten sind seine Bordküchen.

Zulieferer wie die Fällander Firma leiden massiv unter dem weltweiten Abbau von Flugzeugflotten durch die angeschlagenen Fluggesellschaften und dem Bestellungsrückgang sowie den Stornierungen bei den Flugzeugherstellern. Es wird immer schwieriger, neue Aufträge zu generieren.

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20.04.2020

Neuheit aus Fällanden

Wegen Corona will Bucher Leichtbau das handfreie Türöffnen ermöglichen – und hat im Eilverfahren Beitrag in Merkliste speichern Noch im April 2020 gab sich Beat Burlet, CEO von Bucher Leichtbau, gegenüber Züriost optimistisch, dass die Produktion wieder Fahrt aufnehmen würde, da viele Projekte nur ausgesetzt, nicht aber abgebrochen worden seien.

Heute tönt es deutlich pessimistischer. Bucher Leichtbau spricht von « massiven, nie dagewesenen Auswirkungen auf die Luftfahrt » infolge der Pandemie und sieht sich zum Stellenabbau gezwungen.

Kredite halfen nur kurzfristig

Die staatlichen Hilfen in Form von Kurzarbeit und Überbrückungskrediten, die die Firma erhalten hat, seien nicht ausreichend gewesen, um die Einbussen abzufedern: « Die staatlichen Hilfen wurden zwar kurzfristig und zweckmässig zur Verfügung gestellt, sind aber keine dauerhaften Massnahmen » , heisst es im Schreiben an Züriost.

Da die Aussicht auf Neuaufträge in absehbarer Zeit nicht gegeben sei, müsse man sich entsprechend dem neuen Umfeld anpassen, sprich: « die Firma schlanker und agiler machen, um durch die Krise zu kommen » .

Nicht die erste Krise

Zu den Folgen des Abbaus für die künftige Ausrichtung des Geschäfts äussert sich Bucher Leichtbau nur vage und ausweichend: « Wir machen uns immer Gedanken über neue Produkte und Dienstleistungen, welche unseren Kunden einen Mehrwert bieten. Dazu gehört selbstverständlich auch, sich mit neuen Märkten auseinanderzusetzen. »

Die Coronakrise trifft Bucher Leichtbau auch deswegen so hart, weil die Firma schon 2019 unter einer tiefen Auslastung gelitten hat (wir berichteten). Durch den Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran war kurzfristig ein Grossprojekt für eine iranische Fluglinie geplatzt. In der Folge mussten die Beschäftigten zwangsweise Überstunden abbauen.


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