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Am 22. Oktober wird der Nationalrat gewählt. Der Kanton Zürich stellt statt 35 neu 36 Mitglieder.

Listen für Junge, Alte, Frauen oder Queere sowie für Unternehmen oder die Pflegebranche. Was bringt das? Foto: Keystone

Kandidatenflut an Wahlen

Zürcher Parteien wollen mit Aargauer Listentrick punkten

44 Wahllisten, über 1300 Kandidierende: Das nächste Wahlcouvert ist dicker denn je. Grund dafür ist eine neue Wahlkampftaktik.

Listen für Junge, Alte, Frauen oder Queere sowie für Unternehmen oder die Pflegebranche. Was bringt das? Foto: Keystone

Veröffentlicht am: 17.08.2023 – 12.42 Uhr

Die Spielregeln für die nationalen Wahlen änderten vor vier Jahren, die Folgen sind jetzt ersichtlich. Früher musste eine Zürcher Mutterpartei (zum Beispiel die SP) für jede Unterliste (etwa für die Juso) 400 beglaubigte Unterschriften einreichen. Diese Unterschriftenhürde fiel im Wahljahr 2019 für etablierte Parteien weg, was zunächst weitgehend unbemerkt blieb.

Die CVP Aargau (heute Mitte-Partei) witterte aber eine Chance. Sie trat gleich mit 127 Kandidaturen auf neun Listen an – obwohl sie im Nationalrat gerade mal einen Sitz hielt. Die Unterlisten trugen Titel wie «CVPLA – Für die Land- und Ernährungswirtschaft», «CVPCS – Für die Christlichsozialen» oder «CVPFT – Für das Fricktal». Damit war die Partei im Wahlcouvert überrepräsentiert und sprach spezifische Wählerinnen- und Wählergruppen an. Ausserdem vergrösserten die Unterlisten den Kreis der Kandidierenden, welche ihre Freunde und Bekannten zur Wahl animierten.

Die Taktik ging auf. Die CVP gewann einen zweiten Sitz, entscheidend waren laut der Leiterin des Aargauer Wahlbüros die Unterlisten. Die Partei erhöhte ihren Wahlanteil von 8,6 auf 9,9 Prozent, wobei die Hauptliste bloss 6,9 beisteuerte.

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