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Die Dübendorfer (hier Steven Widmer) kamen nicht an Lakers-Keeper Melvin Nyffeler vorbei und verloren 0:5. Christian Merz

Dübendorf geniesst – auch ohne Torerfolg

Der EHC Dübendorf zeigt im Cup gegen die Lakers zwar eine gute Leistung, muss sich dem Titelverteidiger aber doch 0:5 geschlagen geben. 1731 Zuschauer warteten im Chreis trotz guter Chancen vergeblich auf einen EHCD-Ehrentreffer.

Die Dübendorfer (hier Steven Widmer) kamen nicht an Lakers-Keeper Melvin Nyffeler vorbei und verloren 0:5. Christian Merz

Veröffentlicht am: 19.09.2018 – 11.11 Uhr

«Wie geil war das dritte Tor denn?» So entfährt es EHCD-Torhüter Remo Trüb, als er nach dem zweiten Drittel mit hochrotem Kopf und völlig verschwitzt vom Eis kommt und in der Kabine verschwindet.

Schlicht machtlos war er in der 27. Minute gewesen, als eben dieses 0:3 fiel, zum Zuschauer degradiert quasi, beim Kabinettstück von Casey Wellman. Der amerikanische Lakers-Stürmer lupfte die Scheibe aus nächster Nähe ins Lattenkreuz, in die kleine Lücke über Trübs Stockhand.

EHCD-Trainer Reto Stirnimann dürfte nicht dies im Kopf gehabt haben, als er im Vorfeld gesagt hatte, seine Spieler sollen, «kämpfen, sich wehren, aber auch geniessen». Ein Genuss wäre für die Dübendorfer gestern beispielsweise ein Torerfolg gewesen – doch der blieb ihnen verwert. 0:5 verlor der MSL-Meister gegen Cupsieger und National-League-Aufsteiger Rapperswil-Jona Lakers.

Obwohl der Abend mit der erwartet klaren Niederlage endete, zeigten die Dübendorfer eine respektable Leistung. Und Stirnimann wollte den erwähnten Genuss nicht nur an einem Torerfolg festmachen. «Man kann es auch geniessen, wenn man mit einem National-League-Klub phasenweise auf Augenhöhe mitspielt und sich so wehrt, wie wir das heute getan haben.»

Die Überzahlmöglichkeiten nicht genutzt

Tatsächlich waren die Dübendorfer alles andere als chancenlos – das deutliche Resultat täuscht darüber hinweg, dass es durchaus Momente gab, in denen der Underdog hätte ein Ausrufezeichen setzen können.

Als der EHCD nach rund zehn Minuten beispielsweise in doppelter Überzahl spielen konnte, hatte der Volketswiler Melvin Nyffeler im Lakers-Tor mehr Arbeit als ihm lieb war, doch Fabian Hurter und Marwin Leu reüssierten mit ihren Distanzschüssen nicht. «Wenn Dübendorf Chancen kreierte, waren es gute Chancen», sagte Nyffeler, «es ist eine gute Mannschaft. Es war cool, dass sie auch ein Stück weit mit uns mitspielen konnten.»

Aber eben: Bedrängen konnte der EHCD den Favoriten nicht. Denn die Lakers antworteten mit Toren auf die kurzen Dübendorfer Offensivphasen. Dion Knelsen und Kay Schweri stellten nach knapp einer Viertelstunde innert 77 Sekunden auf 2:0. Und nachdem Widmer, Suter und Ustsimenka zu Beginn des Schlussdrittels in Überzahl das 1:3 verpasst hatten, antworteten Ness und Casutt erneut mit einem Doppelschlag innert knapp zwei Minuten (43./45.).

Faletts Freude mit etwas Wehmut durchsetzt

Nach dem fünften Gegentor war die Luft quasi draussen – auch das Dübendorfer Publikum war müde geworden, im Gegensatz zur Lakers-Fankurve, die praktisch 60 Minuten lang stimmgewaltig auftrat. «Es war eine tolle Ambiance», sagte EHCD-Captain Jann Falett – und hängte etwas wehmütig an: «Doch es wäre mehr dringelegen für uns. Sie haben auf unsere Fehler gewartet, und wir haben sie gemacht. Sie haben uns aufgezeigt, wie es geht».

Auch EHCD-Keeper Trüb fand: «Der eine oder andere Gegentreffer wäre zu verhindern gewesen – auch von mir.» Er war vielbeschäftigt, und sah in seinen kurzen Verschnaufpausen, dass «wir gar nicht schlecht spielten, aber zu wenig kaltblütig waren. Wir waren nahe dran.»

Dennoch ist sein Gefühl nach dieser Partie besser als nach dem 2:10 gegen Davos im letzten Jahr. «Da waren wir verkrampft und nervös. Heute hielten wir es doch lange ziemlich ausgeglichen.»

Und dies gegen eine Mannschaft, die nicht mit der zweiten Garnitur und angezogener Handbremse spielte. Mit vier Ausländern traten die Lakers in Dübendorf an – zwei davon, Knelsen und Wellman, trugen sich in die Torschützenliste ein.

Respekt und Geradlinigkeit als Lehre

Für die Rapperswiler beginnt die Meisterschaft am Freitag bei den SCL Tigers. Im Hinblick darauf sagte Lakers-Trainer Jeff Tomlinson: «Mit der Mentalität und der Einstellung war ich heute zufrieden, nicht aber mit der Chancenauswertung. Wir schossen den Torwart zu oft einfach an.»

Und was können die Dübendorfer, die am Samstag bei Forward Morges in der Meisterschaft antreten, aus dieser Partie mitnehmen? «Sie haben uns respektiert und einfach und geradlinig gespielt», sagt Torhüter Trüb. «Mit dieser Einstellung können wir auch Erfolg haben.»

Dübendorf - SCRJ Lakers 0:5 (0:2, 0:1, 0:2)
1731 Zuschauer. – SR Stricker/Gianinazzi; Obwegeser/Wolf. – Tore: 14. Knelsen (Wellman) 0:1. 15. Schweri 0:2. 27. Wellman (Knelsen, Brem) 0:3. 43. Ness (Rizzello) 0:4. 45. Casutt (Profico) 0:5. – Strafen: 1x2 gegen Dübendorf; 7x2 plus 10 (Helbling) gegen SCRJ. – Dübendorf: Trüb; Leu, Hurter; Hebeisen, Breiter; Stettler, Cohen; Jonski; Puntus, Seiler, Widmer; Derder, Falett, Kreis; Ustsimenka, Suter, Beeler; Schumann, Wettstein, Meier. – SCRJ Lakers: Nyffeler; Gilroy, Berger; Gähler, Profico; Hächler, Maier; Helbling, Schmuckli; Wellman, Knelsen, Brem; Aulin, Schlagenhauf, Spiller; Schweri, Mason, Casutt; Fuhrer, Ness, Rizzello. – Bemerkungen: Dübendorf ohne Roth (verletzt), Müller (krank).


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