Mit diesem Triumph hatte Anja Weber nicht gerechnet
Anja Weber hat den U23-Weltmeistertitel gewonnen. Sie sicherte sich im norwegischen Lygna die Goldmedaille über 10 Kilometer in der klassischen Technik.




Die Olympischen Spiele in Peking waren quasi ein Bonus gewesen für Anja Weber – ihr eigentliches Saisonziel sind die derzeit stattfindenden U23-Weltmeisterschaften im norwegischen Lygna. Und dort zeigte die Hinwilerin, weshalb sie zu den ganz grossen Zukunftshoffnungen im Schweizer Langlauf gehört: Im Einzelstartrennen über 10 Kilometer klassisch gewann Weber die Goldmedaille.
17 Beijing 2022 Olympians competed in the 10 km C of U23 World Ski Championships. And the winner is Anja Weber. #fiscrosscountry #xcskiing #xcski #jwsc2022 pic.twitter.com/tqiUKqO2mb
— XC-skiing info (@MasashiKohmura) February 24, 2022
Es war ein knappes Rennen: 1,3 Sekunden betrug der Vorsprung Webers auf die zweitplatzierte Lettin Patricija Eiduka. Bronze sicherte sich mit 13,1 Sekunden Rückstand Veronika Stepanova – die Russin hatte an den Olympischen Spielen in Peking mit der Staffel Gold gewonnen. Die zweitbeste Schweizerin Nadja Kälin wurde Fünfte.
Weber war beim Siegerinterview im Ziel sicht- und hörbar überglücklich. «Unglaublich ist das», sagte die 20-Jährige immer wieder. «Das hatte ich wirklich nicht erwartet. Es war mein bisher bestes Rennen. Ich bin sehr glücklich, dass es so aufgegangen ist.»
Der unerwartete Höhepunkt nach dem harten Sommer
Für Weber ist der Weltmeistertitel selbstredend der bisherige Karrierehöhepunkt – und sie darf ihn in einer sehr speziellen Saison feiern: Wegen einer Herzmuskelentzündung nach einer Corona-Infektion verpasste die Hinwilerin letzten Sommer grosse Teile der Vorbereitung.
Dennoch gelangen ihr im ersten Winter bei der Elite ansprechende Auftritte. Im Continental Cup lief sie aufs Podest, im Weltcup feierte sie ihr Debüt, und in Peking sammelte sie erste Olympia-Erfahrungen. Nun holte Weber den ersten U23-Weltmeistertitel seit der Goldmedaille von Nathalie von Siebenthal, die 2015 im Skiathlon siegte.
«Dass ich das nach diesem harten Sommer schaffte, in dem ich vier Monate lang nicht trainieren konnte, ist wirklich unglaublich», sagte Weber.
Und die Weltmeisterschaften, auf die sie ihren Formaufbau ausgerichtet hatte, sind noch nicht vorbei: Am Samstag steht der Skating-Sprint an, am Sonntag die Mixed-Staffel.
Neben Weber sind auch die Gibswiler Geschwister Wigger in Lygna am Start. Nicola Wigger lief bei den U23-Männern über 15 km klassisch auf den 33. Rang, Siri Wigger wurde bei den Juniorinnen im Massenstartrennen über 15 km Skating als Zwölfte beste Schweizerin.
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