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Sie spielt weiter für Uster: Fabienne Oppliger, hier in der NLA-Qualifikation vom Januar gegen Kriens. Foto: Stefan Kleiser

So hilft Uster, die höchste Frauenliga zu retten

Gleich zwei Ustermer Teams werden im Herbst in der höchsten Spielklasse der Squash-Frauen antreten. Doch das Hauptproblem der NLA bleibt ungelöst.

Sie spielt weiter für Uster: Fabienne Oppliger, hier in der NLA-Qualifikation vom Januar gegen Kriens. Foto: Stefan Kleiser

Veröffentlicht am: 05.08.2020 – 20.33 Uhr

2014 machten noch sieben Auswahlen den Schweizer Meister aus. Doch seither hat die Zahl der Squash-Teams in der Nationalliga A der Frauen kontinuierlich abgenommen. Der Tiefpunkt: 2019 schrieben sich nur noch drei Equipen ein, der Klubwettbewerb war gefährdet.

Diskutiert wurde die Einführung gemischt-geschlechtlicher Teams, wie sie in England antreten. Das fanden nicht alle Squasherinnen eine gute Idee: Sie wären zu Quotenfrauen in Männer-Auswahlen geworden.

Zwar gibt es genug Squashe­rinnen für mehr als drei Teams. «Es gibt einige Damen, die einmal gutes Niveau spielten», weiss Florian Pössl, ehemaliger Squashprofi und im Vorstand des Squash-Clubs Uster für den Bereich NLA zuständig. «Aber viele von ihnen spielen nicht mehr. Sie haben keine Zeit, keine Lust oder finden es zu anstrengend.» Zudem treten diejenigen, die Squash zu ihrem Beruf gemacht haben, auch auf der Profi-Tour an. Sie verpassten deswegen regelmässig Matches in der Liga.

Weniger Termine besetzt

Die Qualifikation der Meisterschaft wurde daher letzte Saison versuchsweise in Turnierform ausgetragen und nicht wie zuvor in einzelnen Runden. Das hat sich bewährt. Fanden die Ligaspiele vorher fast nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, so wurde das Qualifikationsturnier von Ende Januar in Uster zu einem Event ausgebaut mit Rahmenprogramm sowie einem Turnier für die Spielerinnen aus dem Breitensport, dem «Ladies Team Cup». Er sollte ehemalige Spitzenspielerinnen wieder in den Court locken.

Und siehe da: Für den Herbst haben sich wieder sieben Equipen eingeschrieben. Darunter ist ein Team aus Luzern mit drei Fina­listinnen und Halbfinalistinnen früherer Schweizer Einzel-Meisterschaften. Sie alle hatten die Interclub-Meisterschaft zuletzt ausgelassen. Auch die Ustermerin Fabienne Oppliger überlegte sich, in welchem Rahmen sie noch für den Interclub zusagen wollte. «Es gibt viele wie mich, die Familie haben und sich nicht alle zwei Wochen für eine Nationalliga-A-Runde verpflichten können.»

Der Aufstieg hätte nur frustriert

So konzentrierten sich die ambitionierten Squasherinnen am Ende in immer weniger Teams, die ihr Kader wegen der gelegentlichen Absenzen der PSA-Spielerinnen auch noch breiter besetzt hatten als nötig. Das wiederum führte dazu, dass der Aufstieg für eine Equipe aus der Nationalliga B keinen Sinn mehr machte. Wegen des grossen Leistungsgefälles wären keine motivierenden Ergebnisse möglich gewesen, sondern bloss frustrierende Niederlagen gegen übermächtige Gegnerinnen.

Nun wird auch dieses Pro­blem behoben. Ähnlich wie im Europacup ist neu eine Maximalstärke der Equipen definiert. In jedem 3er-Team darf nur eine Spielerin aus den Top 5 der Schweiz antreten und bloss zwei Squasherinnen aus den Top Ten. «In einer Stunde haben wir uns grob geeinigt», erinnert sich ­Nadine Frey, Captain des Teams des Schweizer Meisters Fricktal, an die Sitzung nach dem Ladies Team Cup. «Das Ziel war es, das Niveau zu öffnen», ergänzt Fabienne Oppliger, «damit die Nationalliga A nicht mehr so elitär ist.»

Grosses Problem bleibt

Doch die Änderungen haben ­einen Preis. Damit in Uster und Frick weiterhin alle starken Squasherinnen in der NLA mitmachen können, stellen diese Klubs neu zwei Teams in der höchsten Spielklasse. «Unsere Nachwuchsmädels sind ja inzwischen gut genug für die Nationalliga A», erklärt Pössl. «So haben wir ein ideales System, denn wir verteilen die Spielerinnen.» Allerdings zementiert sich damit ausserhalb der Szene der Eindruck, dass es im Squash mehrere Teams aus den einzelnen Klubs braucht, um die Liga gefüllt zu bekommen.

In der NLA der Männer spielten zuletzt sogar drei Teams aus Kriens mit. Da das Reglement dies nicht vorsieht, wurden einfach zwei weitere Vereine gegründet, die aber vom gleichen Vorstand geführt werden. Das zeigt: Nur wenige Klubs setzen auf Leistungssport. «Wir gehen definitiv den richtigen Weg, ­damit die Meisterschaft nicht stirbt», sagt Fabienne Oppliger. «Aber wir haben immer noch das Problem, dass an der Junioren-­SM nur wenige Mädchen starten.» 2018, 2019 und 2020 waren es in keiner Kategorie mehr als fünf. (Stefan Kleiser)


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