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Die Oberländerin Elena Stern (2. von rechts) mit ihren Kolleginnen vom CC Oberwallis. Foto: Céline Stucki

Zwischen Resignation und neuer Hoffnung

Die Schweizer Curlerinnen um Elena Stern haben von der WM in Kanada unverrichteter Dinge heimreisen müssen. In die Enttäuschung mischt sich aber auch Zuversicht.

Die Oberländerin Elena Stern (2. von rechts) mit ihren Kolleginnen vom CC Oberwallis. Foto: Céline Stucki

Veröffentlicht am: 17.03.2020 – 15.31 Uhr

Skip Elena Stern und ihre Mitspielerinnen Céline Koller, Lisa Gisler und Briar Hürlimann waren am Donnerstag, gut vorbereitet, am Flughafen in Vancouver. Der letzte, relativ kurze Flug nach Prince George ins Hinterland von British Columbia stand bevor. Die Delegation von Swiss Curling zögerte das Einchecken hinaus, soweit es möglich war.

Sie wusste, dass der Weltverband WCF jeden Moment einen Entscheid veröffentlichen könnte. So war es auch. Gerade noch vor dem Abflug erfuhren die Schweizerinnen, dass das Coronavirus stärker war als das WM-Turnier. Dass sie danach direkt ab Vancouver nachhause fliegen konnten, war kein Trost.

Die Enttäuschung ist riesig

Ein paar Tage nach der Enttäuschung – die jungen Spielerinnen des CC Oberwallis hätten im Curling-Mekka Kanada ihre ersten internationalen Titelkämpfe bestritten –findet Elena Stern deutliche Worte.

Ja, die Enttäuschung sei im ganzen Team riesig gewesen, sagt die Oberländerin. Aber der Weltverband habe auf die einzige vernünftige Art entschieden.

«Alle haben das mehr als nur akzeptiert. Die Gesundheit ist das Wichtigste, jeder andere Entscheid wäre nicht richtig gewesen.»

Als die Spielerinnen gut eine Woche vor WM-Beginn nach Kanada reisten, durften sie noch hoffen. Mit jedem Tag ging die Hoffnung mehr und mehr in eine Illusion über. Die Illusion mündete in Resignation.

Erst am Anfang

Die 24 bis 26 Jahre alten Curlerinnen stehen am Anfang einer hoffnungsvollen Karriere auf dem höchsten Niveau. In der Team-Weltrangliste gehören sie zu den besten zehn. Sie hoffen darauf, dass der Weltverband in Zusammenarbeit mit den Nationalverbänden für die Zeit nach der Coronakrise eine Lösung finden wird, um die jetzt geprellten Teams das Verpasste nachholen zu lassen.

Dies gilt – aus Schweizer Sicht – auch für das Männerteam Bern-Zähringer um Skip Yannick Schwaller und das Mixed-Doppel Jenny Perret/Martin Rios.

Sie alle haben ein hohes und grosses Ziel im Auge: die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking. Hierfür muss sich in jeder Disziplin zuerst die Schweiz als Nation qualifizieren – und danach die Teams selber in der nationalen Konkurrenz.

Diese Konkurrenz wiederum ist hochkarätig, zumal die Teams der Weltmeisterin Silvana Tirinzoni und des Olympia-Dritten Peter De Cruz vorderhand mehr Meriten mitbringen als Oberwallis und Bern Zähringer.

Ein gerüttelt Mass an Arbeit kommt auf Marco Battilana zu. Der St. Galler wird im Mai bei Swiss Curling die Nachfolge von Andreas Schwaller als Chef Leistungssport antreten. Bevor es im Curling-Betrieb weitergeht – wann immer dies sein wird – wird er den ambitionierten Teams eine faire und transparente Lösung für die interne Olympia-Qualifikation unterbreiten müssen.

Bei den vielen Unbekannten der Gegenwart – wie setzt der Weltverband die WM-Turniere an? – ist eine solche Lösung noch komplett offen. Dennoch wird sich Battilana schon im Mai mit Problemen und möglichen Antworten beschäftigen. «Das einzige Gute ist», sagt er, «dass alle Curling-Länder die gleichen Probleme haben.»


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