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Daniel Meier macht seit zehn Jahren Ultratriathlon. swissultra/Katrin Meier

«Wir Ultratriathleten wollen ernst genommen und gesehen werden»

Seit zehn Jahren macht Daniel Meier Ultratriathlon. Nun hat der Winterthurer ein Buch über seine Erfahrungen verfasst. Darin klärt er die Frage, ob die ausdauerndste aller Ausdauersportarten gesundheitsschädigend ist.

Daniel Meier macht seit zehn Jahren Ultratriathlon. swissultra/Katrin Meier

Veröffentlicht am: 06.12.2018 – 11.03 Uhr

«Go hard or go home.» Der Spruch, der als Provokation aufgefasst werden kann, will Daniel Meier nicht so verstanden wissen. Der 45-jährige Winterthurer sieht darin vielmehr eine Art Mantra für seine Sportart, den Ultratriathlon. Deshalb wählte er diesen Titel für sein Buch über die ausdauerndste aller Ausdauersportarten. Im Ultratriathlon werden mehrere Triathlons über die Ironman-Distanz entweder am Stück oder dann an mehreren Tagen nacheinander absolviert.

«Der Spruch ist als Motivationsspritze für alle Athleten gemeint», betont Daniel Meier. Schliesslich wollen alle ins Ziel. Dafür müssen die Sportler aber rackern, denn Ultratriathlon ist hart. Der Winterthurer liefert ein Beispiel dafür: «Nach 38 Kilometern schwimmen und 1800 Kilometern Rennrad fahren sieht man wegen der grossen Anstrengung und des Schlafmangels wie ein Zombie aus. Die angeschwollenen Füsse schmerzen so richtig. Es warten aber noch zehn Marathons. Dann geht man entweder hart und kommt ins Ziel oder man geht nach Hause und gibt den Traum auf.»

Der Trailer zum Buch. (Video: Youtube/swissultra)

Schweizer Rekord geknackt

Daniel Meier wählt eigentlich immer die erste Option – auch bei solch langen Distanzen, die Athleten bei einem sogenannten Deca-Ultratriathlon Continuous zu bewältigen haben. Das sind zehn Ironmans am Stück. Von diesen Wettkämpfen hat der 45-jährige Winterthurer in seiner mittlerweile zehnjährigen Karriere zwei Stück absolviert. Den letzten in diesem August, als er mit einer Zeit von 238:24:04 Stunden einen neuen Schweizer Rekord aufgestellt hat. Aber auch 20-, ja gar 21-fache Ironman-Triathlons hat Daniel Meier schon absolviert. Also drei Wochen lang jeden Tag 3,8 Kilometer schwimmen, 180 Kilometer Rad fahren und 42,2 Kilometer laufen.

Weil der grossen Mehrheit der Menschen angesichts solcher Zahlen der Atem stockt, hat der Winterthurer eben das Buch «Go hard or go home – Faszination Ultratriathlon» verfasst. Als Vertreter einer Randsportart treffe er auf viel Unwissen und auch Vorteile. Mit dem Buch wolle er nun Aufklärungsarbeit leisten. «Wir möchten  ernst genommen und gesehen werden», sagt er.

Keine Gesundheitsschäden erkannt

So ist sein Lieblingskapitel jenes, das sich mit der Frage beschäftigt, ob Ultratriathlon ungesund sei. Dafür hat er direkt vor und nach einem Wettkampf sowie drei Monate später ein MRI seiner Knie machen lassen. «Der unabhängige Arzt stellte bloss Wasseransammlungen bei den Bildern nach dem Rennen fest. Irgendwelche Schäden konnte er keine erkennen», erzählt Daniel Meier. Dies sei eine wichtige Erkenntnis für ihn gewesen, die ihm Sicherheit und Bestätigung gebracht habe.

Damit weiss er, dass die vielen Schmerzen, die er auf sich nimmt, seiner Gesundheit nicht irreparabel schaden. Denn sich zu quälen gehört zum Ultratriathlon dazu. «Einen Weg aus solchen Krisen zu finden, ist immer mein Antrieb.» Daniel Meier geht also hart – und nicht heim.

Buch entstand in Zusammenarbeit mit Frankfurterin

«Go hard or go home – Faszination Ultratriathlon» ist das erste deutschsprachige Buch über diese Randsportart. In 224 Seiten gibt Daniel Meier umfangreiche Tipps und praktische Ratschläge und lässt andere Athleten und Experten zu den Themen Vorbereitung, Ernährung oder Mentaltraining zu Wort kommen.
Die Idee dazu entstand mit Iris Hadbawnik, die als Co-Autorin mitwirkte. Die Frankfurterin, die mehrere Bücher über Extremsportarten geschrieben hat, lernte der Winterthurer bei einem Triple-Ultratriathlon im deutschen Lensahn kennen. Fürs Buch  schrieb sie die Texte, er führte Regie, indem er den Stoff, die Themen, die Gastbeiträge und die Fotos lieferte. «Wir haben oft geskypt und viele SMS hin und her geschickt. Manchmal wäre ein Treffen einfacher gewesen», erzählt Daniel Meier von der Kooperation. Vergangenes Wochenende war Buchtaufe im Schloss Laufen. «Go hard or go home – Faszination Ultratriathlon» ist im Orell Füssli und weiteren Buchhandlungen erhältlich.


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