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Der HC Rychenberg verliert beim Schlusslicht Kloten-Dietlikon Jets. Markus Aeschimann

Dem Gegner ins Spiel verholfen

Was die Resultate betrifft, hat der HC Rychenberg den Schwung der Runden 2 bis 4 eingebüsst. Obwohl in den ersten vierzig Minuten drückend überlegen, verliert er in Kloten mit 4:9.

Der HC Rychenberg verliert beim Schlusslicht Kloten-Dietlikon Jets. Markus Aeschimann

Veröffentlicht am: 11.10.2018 – 15.25 Uhr

Der HC Rychenberg hat es verpasst, seine Ambitionen für die Playoffs mit einem Auswärtssieg beim Schlusslicht Kloten-Dietlikon Jets zu unterstreichen. Bis kurz vor der zweiten Drittelspause schien er auch auf dem besten Weg zu sein, doch verpasste er es, aus seiner eklatanten Überlegenheit Profit zu schlagen und die sehr gut mögliche Vorentscheidung herbeizuführen. Für seine zu geringe Fokussierung, Präzision und Effizienz im Abschluss wurde die Mannschaft von Jukka Kinnunen  im Schlussdrittel hart bestraft und verlor mit 4:9.

Defensiv seriös, vorne geduldig

Anders als im Heimspiel gegen Chur liess es der HC Rychenberg in der Startphase in Kloten nicht an der nötigen defensiven Seriosität vermissen. Zwar geriet er nach 41 Sekunden nach einem Abpraller in Rückstand, doch konnte Santeri Toropainen diesen Fehlstart mit seinem ersten Saisontor bloss drei Minuten später wieder wettmachen.

Und von da an nahm das Spiel eine Gestalt an, die nicht unerwartet war: Der HCR nahm das Spiel in die Hände, liess den Ball geduldig in seinen Reihen zirkulieren und suchte die Lücke zum erfolgsversprechenden Torschuss. Ob gewollt oder nicht suchte auf der Gegenseite Kloten sein Glück fast ausschliesslich mit schnellen Gegenstössen. Diese blieben in den ersten 33 Minuten freilich eine Seltenheit, weil der Gast dem Ball viel Sorge gab.

Zu wenig aus Überlegenheit gemacht

So gepflegt und kontrolliert der Auftritt der Winterthurer war, müssen sie sich doch zwei Vorwürfe gefallen lassen: Zum einen suchten sie zu selten den Abschluss, was angesichts des Goalies Nummer 4 im Kloten Tor schon etwas verwunderte. Zum anderen machten sie viel zu wenig aus den herausgespielten Torchancen. Die beste liess beim Stand von 3:2 Topskorer Michel Wöcke verstreichen, als er mit seinem Penalty den Torhüter bereits düpiert hatte, den Ball aber knapp neben das Gehäuse setzte. «Wir hatten den Penalty und noch drei, vier sehr gute Chancen und hätten uns damit absetzen können», konstatierte Kinnunen, oder vielmehr müssen.

Alles in allem schien der HCR aber darauf aus, den Gegner mit dessen fast ununterbrochenen Abwehrarbeit müde zu machen. Diese Spielweise barg freilich bei nur einem Tor Vorsprung die Gefahr, dass Kloten mit einem Lucky Punch ins Spiel zurückkehren könnte. Allzu gross schien diese aber bis zur 33. Minute nicht zu sein, hatten die Winterthurer doch den Gegner ohne Wenn und Aber unter Kontrolle.

Und doch geschah es. Es begannen sich vermehrt Fehler einzuschleichen und in der 39. Minute landete ein im Ansatz harmloser, dann aber abgefälschter Distanzschuss im Tor von Nicolas Schüpbach. Den Spielverlauf vollends auf den Kopf stellte, dass Kloten nur 22 Sekunden später nachlegte und zur grossen Verwunderung aller Anwesender mit einer Führung in die zweite Pause ging.

Jets spielten sich in Rausch

Statt die Partie längst in seine Richtung gelenkt zu haben, sah sich der HCR urplötzlich mit einem Rückstand konfrontiert. Noch hatte er aber genug Zeit, um das Malheur zu korrigieren. Das nach sechs Niederlagen in sechs Runden verunsicherte Kloten schöpfte jedoch aus dem unerwarteten Glück Zuversicht, verdoppelte mit seinem ersten nennenswerten Abschluss des Schlussdrittels auf 5:3 und konnte sich in der Folge in eine Art Rausch spielen.

Dem HCR entglitt dadurch die Kontrolle und er fand auch nicht wieder dorthin. Das Heimteam konnte nun hingegen mit seinen Kontern vermehrt Gefahr heraufbeschwören. Dass es sich dabei auch ausgesprochen effizient zeigte, führte am Ende zu einem 9:4-Sieg der vormals noch sieglosen Zürcher Unterländer.

Hektisch geworden

«Nach dem 3:4 ist etwas mit uns passiert», erklärt Kinnunen. «Statt dem Rückstand geduldig zu begegnen, hatten wir es plötzlich eilig. Zudem brachte leider keiner Leidenschaft in unser Spiel, als es nicht so gut lief.» Trotzdem hält er den Saisonstart für angemessen: «Zehn Punkte aus den ersten sieben Runden entspricht wohl unserem derzeitigen Niveau. Ein Punkt aus den Spielen gegen Chur und Kloten ist aber einfach zu wenig.»

Dabei zahlt seine Mannschaft momentan wohl die Zeche dafür, dass sie vermehrt das Spiel bestimmen will. Eine Zeche, die wohl dazugehört, wie Kinnunen erläutert: «Wir sind momentan noch nicht in der Lage, gegen eine 60-Prozent-Verteidigung ohne Fehler und darauffolgende gegnerische Konter durchzukommen.» Sich verbarrikadieren ist nun mal um Welten einfacher. (René Bachmann)


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