Die Geschichte, die Florian Heer, Winterthurer Kantonsrat der Grünen, am Montagmorgen erzählte, war grausam – und leider wahr. Erzählt hat sie ihm Frau D., eine Zürcherin, deren Vater homosexuell war und sich einer sogenannten Konversionstherapie unterzog. Denn in der religiösen Gemeinde, der die Familie angehörte, galt Homosexualität als «Sucht». Und diese Sucht wollte er überwinden.
Es kommt immer wieder vor, dass vorab junge Menschen sich freiwillig oder unter äusserem Druck solchen «Homo-Heilungen» unterziehen. Denn sie oder ihr Umfeld vertreten die Meinung, sexuelle Orientierung oder die Geschlechtsidentität seien veränderbar. Heilbar eben, was impliziert, dass es sich dabei um Krankheiten handelt.
Zum Teil mit bestürzendem Ergebnis: Als die Therapie beim Vater von Frau D. nicht wirkte, verstümmelte er in seiner Verzweiflung seine Genitalien. Doch liebte er weiterhin Männer.
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