Bundesbern erwacht mit einem Knall aus der Sommerpause: Bundeskanzler Walter Thurnherr wird heute seinen Rücktritt öffentlich bekanntgeben. Heute Morgen hat er seinen Abgang in der ersten Bundesratssitzung nach den Ferien angekündigt, wie diese Redaktion aus zwei gut informierten Quellen erfahren hat.
Thurnherr, formell so etwas wie der Stabschef der Landesregierung, galt oft als achter Bundesrat. Zwar hat er in den Bundesratssitzungen kein Stimmrecht, nimmt aber an allen Sitzungen teil. In der Öffentlichkeit schuf er sich vor allem mit ausgefeilten, rhetorisch guten Reden einen Namen.
Thurnherrs Rücktritt kommt völlig überraschend, weil er erst 60 Jahre alt ist. Er macht nun eine Ersatzwahl am 13. Dezember nötig, am gleichen Tag wie der Nachfolger oder die Nachfolgerin von SP-Bundesrat Alain Berset bestimmt wird, der im Juni seine Demission angekündigt hat. Thurnherr gehört der Mitte-Partei an, die damit ein Stück weit auch dafür kompensiert wird, dass sie nur noch einen Sitz im Bundesrat hat.
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