Vor dem Wahllokal in Zürich-Oerlikon herrscht reges Treiben. Schweizer Türkinnen und Türken sind gekommen, um ihren Stimmzettel für die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen vom 14. Mai in der Türkei in die Urne zu werfen. «Die Emotionen gehen hoch», sagt die 26-jährige Ceren Bingöl, die soeben gewählt hat. Das Thema polarisiert in den Familien, unter Freundinnen und Arbeitskollegen.
Je näher der Wahltermin rückt, desto vollmundiger werden die Versprechen. In diesen Tagen kündigt der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan eine superschnelle Zugverbindung zwischen Ankara und Istanbul an, versichert den Menschen im Land grosszügige Lohn- und Rentenerhöhungen sowie millionenschwere Hilfsprogramme für die Erdbebengebiete. Er gibt alles in der Schlussphase des Wahlkampfs.
Ob es reicht, ist unklar. Sechs Parteien haben sich zu einem Oppositionsblock vereint und den Gegenkandidaten Kemal Kilicdaroglu gestellt. Ihm werden gute Chancen eingeräumt. So gut, dass sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Erdogan und Kilicdaroglu abzeichnet. Erreicht keiner der Kandidaten in der ersten Runde die absolute Mehrheit, kommt es am 28. Mai zu einer Stichwahl.
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