Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine läuft weitestgehend gut
Bund und Kantone ziehen ein weitgehend positives Zwischenfazit bezüglich der Aufnahme von Kriegsflüchtlingen. Doch noch läuft nicht alles nach Plan.

Die Schweiz ist aktuell mit der grössten Fluchtbewegung seit dem zweiten Weltkrieg konfrontiert. In weniger als drei Monaten haben über 50'000 Personen aus der Ukraine Schutz in der Schweiz gesucht. In nur zwei Monaten seien damit mehr Menschen in die Schweiz gekommen als insgesamt in der Kosovo-Krise 1999, so das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) in einer Medienmitteilung.
Bund, Kantone, Hilfswerke und Private hätten in dieser Situation mit einer «beispiellosen Solidarität» reagiert, um den Geflüchteten in der Schweiz Schutz zu bieten. Erstmals sei der Schutzstatus S für Flüchtlinge angewendet worden und der Bundesrat habe rasch eine zusätzliche finanzielle Hilfe für den Spracherwerb beschlossen.
Gross sei auch die Solidarität in der Bevölkerung. Von den 25'000 Personen, die privat untergebracht seien, hätten rund 21'000 selbstständig einen Platz gefunden. Rund 4000 Personen wurden laut EJPD durch die Schweizerische Flüchtlingshilfe vermittelt. Dennoch bleibe die Suche nach Unterkünften eine Herausforderung.
Suche nach Unterkünften geht weiter
Mittlerweile kämen, weniger Schutzsuchende in der Schweiz an, doch der Krieg sei noch nicht vorbei. Es ist laut EJPD damit zu rechnen, dass weiterhin monatlich über 10'000 Personen aus der Ukraine in der Schweiz Schutz suchen werden.
Eine von Bundesrätin Karin Keller-Sutter eingesetzte Evaluationsgruppe soll die Herausforderungen und Fragen identifizieren, die sich bei der Anwendung des Schutzstatus S stellen. Sie soll auch den Schutzstatus S im Kontext des Schweizer Asylsystems beurteilen, wie es weiter hiess. (maiu)
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