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Mit Plexiglas vor die Klasse

Keine guten Aussichten: Lehrpersonen fürchten sich vor einer Ansteckung – oder bleiben gleich ganz zu Hause.

Veröffentlicht am: 08.05.2020 – 12.00 Uhr

Ein Vater staunte nicht schlecht, als er die Nachricht des Lehrers las. Er werde am Montag mit Ple­xiglasvisier, Maske und Hand­schuhen in der Schule erschei­nen, werde sich alle paar Minu­ten die Hände waschen und zu den Erstklässlern grösstmögli­che Distanz halten, teilte er den Eltern mit. Denn seine Frau sei Asthmatikerin, und er wolle we­der sie noch das neugeborene Kind gefährden. Der Lehrer, der an einer Primarschule in der Westschweiz unterrichtet, ist nicht der einzige, der sich vor einer Ansteckung fürchtet. Infor­melle Nachfragen zeigen: Das zuständige kantonale Bildungs­ departement rechnet damit, dass 15 bis 20 Prozent der Lehrer am Montag nicht zum Unterricht er­ scheinen.

Am 11. Mai nehmen alle obli­ gatorischen Schulen der Schweiz nach acht Wochen Zwangspau­se ihren Präsenzunterricht wie­der auf. Auch in der Deutsch­schweiz bereiten sich Kantone auf einen Lehrerausfall vor. So etwa in Zürich, wo Bildungsdi­rektorin Silvia Steiner nach Rückmeldungen aus den Schulen mit 10 bis 15 Prozent Ausfäl­len rechnet. Es liessen sich aber wohl genügend Vikare finden, schätzt sie.

Im Winterthurer Schulkreis Altstadt­Töss sieht es ähnlich aus. «Es werden Lehrkräfte aus­fallen», sagt Schulpräsidentin Chantal Galladé. Wie viele es sind, kann sie nicht sagen. Sie be­reite sich aber mit den 16 Schulleitern ihres Kreises schon län­ger auf das Problem vor, und es werde sich mithilfe von Vika­riats­ und Sonderlösungen wohl beheben lassen. Etwa, indem Lehrkräfte, die wegen Vorerkran­ kungen als Risikofälle gälten, von zu Hause aus Kinder unterrich­teten, die ebenfalls zu Hause bleiben müssten. Auch gebe es Schutzvorkehrungen wie Spuck­scheiben am Lehrerpult und Spuck-­Schutzmasken für dieje­nigen, die das wollten. «Das Zür­cher Halbklassenmodell von Sil­via Steiner kommt uns bei der Organisation sehr entgegen», sagt Galladé.

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