Es sind gerade schöne Tage für Pro Velo Winterthur. Am Abstimmungssonntag hatte die Schweizer Stimmbevölkerung den Gegenvorschlag zur «Velo-Initiative» mit 74 Prozent Ja-Anteil deutlich angenommen. Tags darauf konnte am Montagnachmittag die Winterthurer «Velo-Initiative» im Superblock an die Stadträtin Christa Meier (SP) überreicht werden. 1503 Unterschriften sind seit dem 13. April zusammengekommen.
«Die Menschen wollen im Bereich der Veloinfrastruktur Taten sehen», meinte Kurt Egli, Geschäftsleiter von Pro Velo Winterthur, bei der Übergabe. Seine Ansage unterstrich er dann mit einigen Fakten: Rund ein Drittel der gesamten CO₂-Emissionen in der Schweiz werden vom Verkehr verursacht. Etwa die Hälfte aller Autofahrten sind weniger als fünf Kilometer lang. Und zirka 30 Prozent der Winterthurer benützen auf ihrem Weg innerhalb der Stadt den Personenwagen.
Dem «mutlosen Stadtrat Beine machen»
Hinzu kommt für Kurt Egli auch die beunruhigende Tatsache, dass die Unfallzahlen bei Velofahrern steigen. «Es gibt also Handlungsbedarf», folgert er. Winterthur sei als traditionelle Velostadt eigentlich gut unterwegs. Nur: «Auf der Stadtratsebene haben wir einen kompletten Stillstand festgestellt.» Schon die Velounterführung beim aktuellen Ausbau des Hauptbahnhofs habe die Regierung eigentlich nicht gewollt. Deshalb wollen die Initianten mit ihrem Begehren dem «mutlosen Stadtrat Beine machen».
Mit der Initiative fordert das Komitee, dass ein Rahmenkredit von acht Millionen Franken geschaffen wird, der für die Verbesserung der Veloinfrastruktur eingesetzt wird. Der Kredit soll dabei ein Anschub für verschiedene Massnahmen sein. Der Fokus liegt gemäss Kurt Egli bei der Finanzierung von Planungs- und Projektierungsarbeiten sowie der Umsetzung von kleineren Anlagen. «Die Stadt befindet sich nämlich in einer komfortablen Situation», sagt der Pro-Velo-Geschäftsführer. Wichtige Projekte wie die bereits festgelegten Velobahnen würden vom Kanton und dem Bund bezahlt, die Stadt müsse bloss Geld fürs Projektieren ausgeben.
Eine erfreute Bauvorsteherin
Der geforderte Rahmenkredit soll genau dafür «den nötigen Wind in die Segel geben», wie es Christa Meier ausdrückte. Die Bauvorsteherin zeigte sich erfreut über die Initiative: «Die Förderung der Veloinfrastruktur ist ein zentrales Anliegen von mir. Sie ist auch nicht gegen andere Verkehrsteilnehmer gerichtet. Denn wenn mehr Menschen Velo fahren, werden auch die Autolenker und Fussgänger entlastet.» Die Stadt habe sich aber zu sehr auf dem Titel Velostadt ausgeruht. Das soll sich nun wieder ändern.
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