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Lehrer Markus Briner im Büelholz-Wald in Egg. (Bild: Alexandra Gygax)

«Nur schon das Sein im Wald ist eine Erfahrung wert»

Lehrer Markus Birner hat für die ganze dritte Sekundarschule Egg eine Sozialwoche organisiert. So will er den Schülern die Natur wieder etwas näher bringen.

Lehrer Markus Briner im Büelholz-Wald in Egg. (Bild: Alexandra Gygax)

Veröffentlicht am: 04.07.2017 – 16.08 Uhr

Wie lange gibt es die Sozialwoche schon? 
Markus Birner: So wie jetzt findet das Projekt zum ersten Mal statt. Früher wollte ich einfach, dass sich jeder Schüler selbstständig eine soziale Arbeit organisiert, um auch eine andere Lebenswelt kennen zu lernen. 

Warum haben Sie das Projekt geändert?
Viele haben jeweils vergessen, dass sie sich etwas hätten organisieren müssen und haben dann einfach den Rasen der Grossmutter gemäht. In dieser Sozialwoche müssen nun alle irgendwo mithelfen. Wir setzen und jetzt für die Umwelt ein, indem wir Neophyten eliminieren, Egg von Abfall befreien und Steinhaufen für Ringelnattern bauen. Es gibt aber auch einige, die anderswo soziale Arbeit leisten.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, die Neophyten zu bekämpfen?
Ich habe der Gemeinde angerufen und dort gefragt, was wir machen können. Dort zeigte man sich sehr kooperativ und stellte uns das nötige Werkzeug vom Werkhof zur Verfügung. Auch der Natur- und Heimatschutzverein Egg (NHVE) hat sich bereit erklärt uns zu helfen und uns über die hier lebenden Neophyten informiert.

Wissen die Schüler für was sie nun im Wald Pflanzen ausreissen?
Wir haben ihnen genau gesagt, dass Neophyten invasive Pflanzen sind. Sie werden vom Ausland importiert und verbreiten sich dann in der Schweiz. Dabei behindern sie den Wachstum der einheimischen Pflanzen. Wenn wir die Neophyten beseitigen, können wir die Bäume retten. Die Begeisterung darüber ist nicht überall gleich gross. Nicht alle sehen den Sinn dahinter.

Was ist denn der Sinn für Sie?
Man muss das Projekt nicht idealisieren, das ist klar, aber es ist schon sinnvoll. Gestern beim Fötzele hatten wir mehrere Säcke voll Abfall, das war eindrücklich. Durch die Bekämpfung der Neophyten wird das Bewusstsein für dieses Unkraut geweckt. Wir leisten hier freiwillig Naturschutz, das fand sogar die Gemeinde sinnvoll. Denn für Naturschutz Geld ausgeben will niemand. 

Was sollen Ihre Schüler von der Sozialwoche lernen? 
Ich hoffe das Projekt bringt den Schülern wieder mehr Naturverbundenheit. Sie sind sich gar nicht mehr gewohnt, sich die Hände dreckig zu machen. Und sie können ihre Pflanzenkenntnisse aufbessern. Auch ich habe bereits viel gelernt über die Pflanzen hier. Es soll den Schülern aber auch persönlich etwas bringen, denn nur schon das Sein im Wald ist eine Erfahrung wert.

 


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