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Sie haben grosse Pläne für das Depotareal in Bauma: Der DVZO, die SBB und der Kanton arbeiten zusammen an einem Grossprojekt. Foto: PD/Hugo Wenger

So steht es um das Depotareal Bauma

Da war doch noch was: Die SBB, der Kanton und der Dampfbahn-Verein Zürcher Oberland hecken seit einiger Zeit für den Bahnhof Bauma gemeinsam einen Plan aus. Wieso sieht man davon eigentlich noch nichts?

Sie haben grosse Pläne für das Depotareal in Bauma: Der DVZO, die SBB und der Kanton arbeiten zusammen an einem Grossprojekt. Foto: PD/Hugo Wenger

Veröffentlicht am: 22.06.2022 – 13.20 Uhr

Herr Vogel, der DVZO arbeitet seit sechs Jahren an einem Grossprojekt am Bahnhof Bauma. Für jene, die den Überblick verloren haben: Erklären Sie als Projektleiter doch bitte noch einmal, was genau geplant ist. 
Florian Vogel: Wir, das heisst die SBB, das kantonale Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft und der DVZO, sind drei Bauherrinnen mit demselben Ziel: Wir wollen den Bahnhof Bauma zugänglicher und attraktiver gestalten. Entstanden ist der Gedanke 2015, als durch die Automatisierung des Bahnhofs unsere Lokremise erschliessungstechnisch komplett abgeschnitten wurde. Mit der Zeit entwickelte sich daraus ein Grossprojekt mit vielen Ideen.

Die da wären?
Der DVZO will primär seine Gleisanlage wieder anpassen und die seltenen Zeugen der Bahngeschichte wiederaufbauen. Gleichzeitig plant der Kanton, die Töss hinter dem Bahnhof zu revitalisieren und Hochwasserschutzmassnahmen zu realisieren, wovon auch die Gemeinde profitiert. Ebenfalls zum Projekt gehört die Verlegung eines Güterschuppens von Wollishofen nach Bauma, den uns die SBB abgetreten hat. Mit all diesen Massnahmen soll das Depotareal am Ende nicht nur Eisenbahnfans, sondern auch für Kulturbegeisterte und Naturliebhaber anlocken.

Das Projekt heisst «Depotareal Bauma 2020»; nun haben wir bereits 2022. Sind Sie zwei Jahre im Verzug?
Jein. Schuld ist der jugendliche Leichtsinn des Projektleiters. Als wir begonnen hatten, war ich 22 Jahre alt. Heute, fünf Jahre später, habe ich realisiert, dass solche Dinge nicht so schnell gehen wie gewünscht. Immerhin haben wir 2019 bereits das Vorprojekt abgeschlossen, was ein Meilenstein war. Für das eigentliche Bauprojekt haben wir uns etwas mehr Zeit genommen. Das ist zu einem grossen Teil bewusst passiert. Wir mussten klären, wofür wir den erwähnten Güterschuppen nutzen wollen. In einem Verein dauert eine solche Abstimmung jeweils etwas. 2020 haben wir aber ein Nutzungskonzept gemacht. Dieses ist nun fertig und bei der kantonalen Denkmalpflege zur Abnahme.

Und was gibt es?
Wir wollen, dass der Schuppen, in dem früher die Güter auf die Eisenbahn geladen wurden, als solcher erkennbar bleibt. Entstanden ist er in den 20er-Jahren, als die Seelinie elektrifiziert wurde. Er verfügt also bereits über einen gewissen modernen Touch. Im Gegensatz zu den eher dunklen Schuppen beispieslweise im Tösstal sieht man dem von Wollishofen an, dass in der Eisenbahn ein Aufbruch stattfand – auch dank der lichtdurchfluteten Attikazone. Dort würde sich ein Museum oder ein Beizli anbieten. Den Hauptteil, der immerhin 12 auf 24 Meter gross ist, möchten wir für Events wie Hochzeiten oder Ausstellungen nutzen.  Er dient aber auch als Billettverkaufstelle und Wartehalle. Im Untergeschoss ist derweil Platz für die Ersatzteile der bis 130-jährigen Fahrzeuge des DVZO, die wir so witterungsgeschützt lagern können.

Als nächstes steht das Bauprojekt an. Wie weit sind Sie damit?
Derzeit werden die Unterlagen für die Baubewilligung erstellt, diese reichen wir im Herbst ein. Dazu wurden letzte Woche Materialuntersuchungen an historischen Bauteilen wie der Passerelle, Drehscheibe und dem Kohlekran durchgeführt, um deren Festigkeit zu prüfen. Ausserdem konnten wir bereits 85 Prozent der notwendigen Fläche von den SBB kaufen.

Was ist mit den restlichen 15 Prozent?
Wir befinden uns noch in Verhandlung mit den privaten Landeigentümern.

Was rechnen Sie: Wird es ein «Depotareal Bauma 2026»?
Das wäre der Optimalfall. Im Frühling 2024 sollten wir alle Bewilligungen erhalten. Bis der Lotteriefonds das Geld sprechen kann, dauert es sicher noch einmal ein Jahr. Wir hoffen, dass wir im Winter 2025 mit den Bauabreiten beginnen können. 

Ist es für einen kleinen Verein wie den DVZO nicht mühsam, mit dem Kanton und den SBB ein solches Projekt zu koordinieren?
Im Gegenteil: Sie beflügeln das Projekt eher. Für mich, als junger Bauingenieur, ist das Ganze extrem spannend. Dass sind wir als Verein mit 180 Aktivmitgliedern in unserer Freizeit ein Bahnunternehmen am Laufen halten und ein derartiges Grossprojekt aufziehen können, das auch noch von Kanton und SBB unterstützt wird, macht uns aber vor allem sehr stolz.  


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