Als Iryna Reznik mit ihren vier Kindern vor einigen Wochen vor der Militärunterkunft im Industriegebiet von Wallisellen steht, bricht sie in Tränen aus. «Dort mit meinen vier Kindern zu leben, war für mich unvorstellbar», sagt sie später im Gespräch. «Es gibt gemeinsame Duschen und WCs, die Küche wird von allen genutzt.» Die Umgebung mit den Schnellstrassen und den Autogaragen sei auch alles andere als kinderfreundlich, sagt sie.
Die 42-jährige Mutter flüchtete vor drei Monaten nach Zürich – ihr Mann, ein Politiker in einer Kleinstadt an der Grenze zu Belarus, blieb in der Heimat. Um den Status S zu erlangen, gab Reznik eine Postadresse eines entfernten Bekannten in Wallisellen an, der sie aber nicht beherbergen konnte. Sie selber kam durch private Kontakte zwischenzeitlich in Zürich-Oerlikon unter. Doch registriert war sie nun in Wallisellen.
Für Reznik heisst das aktuell: Militärunterkunft. Denn der Wohnraum ist in der Vorortgemeinde knapp. «Wir suchen zwar nach leer stehenden Wohnungen, aber einen Vorrat haben wir noch lange nicht», sagt der Kommunikationsverantwortliche der Gemeinde, Marcel Amhof. Der allergrösste Teil aller Geflüchteten sei privat untergekommen.
Möchten Sie weiterlesen?
Nichts ist gratis im Leben, auch nicht Qualitätsjournalismus aus der Region. Wir liefern Ihnen Tag für Tag relevante Informationen aus Ihrer Region, wir wollen Ihnen die vielen Facetten des Alltagslebens zeigen und wir versuchen, Zusammenhänge und gesellschaftliche Probleme zu beleuchten. Sie können unsere Arbeit unterstützen mit einem Kauf unserer Abos. Vielen Dank!
Ihr Michael Kaspar, Chefredaktor
Digital-Abo
Mit dem Digital-Abo profitieren Sie von vielen Vorteilen und können die Inhalte auf zueriost.ch uneingeschränkt nutzen.
zum AngebotDieser Artikel wurde automatisch aus unseren alten Redaktionssystemen auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: servicedesk@zol.ch