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Mit dieser Wiese in Tagelswangen dürfte bald Schluss sein. Archivfoto: Marc Dahinden

Baudirektion setzt Kiesgrube Tagelswangen fest

Die Baudirektion hat den Gestaltungsplan «Kiesgrube Tagelswangen» abgesegnet. Dieser bildet die Grundlage, um im Gebiet Lindau, Illnau-Effretikon und Bassersdorf Kies abzubauen.

Mit dieser Wiese in Tagelswangen dürfte bald Schluss sein. Archivfoto: Marc Dahinden

Veröffentlicht am: 06.05.2022 – 09.28 Uhr

Fast 8 Millionen Kubikmeter kieshaltiger Boden sollen im Gebiet südlich von Tagelswangen abgebaut werden. So will es die Zürcher Baudirektion. Sie hat an ihrer Sitzung den kantonalen Gestaltungsplan «Kiesgrube Tagelswangen» festgesetzt.

Der Perimeter zwischen Lindau und Illnau-Effretikon umfasst eine Fläche von rund 45 Hektaren, wovon die gesamte Abbaufläche zirka 33 Hektaren beträgt.

Änderungen nach der öffentlichen Auflage

Der Entwurf des kantonalen Gestaltungsplans lag vom 21. September bis zum 20. November 2020 öffentlich auf. Während dieser Frist gingen 102 Einwendungen von Privaten und Organisationen ein, schreibt die Baudirektion. Davon waren 80 Einwendungen gleichlautend.

Ein Grossteil der Einwendungen dürfte dabei auf das Konto der Interessengemeinschaft  « Kiesgrube-Nein »  gehen. Der 2010 gegründete Verein hat sich die Bekämpfung der Kiesgrube zum Ziel gemacht und anlässlich der öffentlichen Auflage diverse Einwendungsmusterbriefe verfasst. Ihre Mitglieder brauchten diese nur noch zu personalisieren und einzureichen.

Monitoring der Emissionen

Aufgrund der Einwendungen wurde der Gestaltungsplan überarbeitet, wie es seitens des Kantons heisst. Zu den wichtigsten Änderungen zählt ein zusätzlicher Artikel in den Gestaltungsplanvorschriften, der ein Monitoring der umweltrechtlichen Emissionen verlangt.

Das Monitoring zu den Themen Staub, Lärm, Erschütterung und Verkehr wird durch die Unternehmung aufgebaut, die für den Kiesabbau zuständig sein wird. Zudem wird durch die Behörden von Illnau-Effretikon und Lindau eine ständige Begleitkommission mit Bevölkerungsvertretung und einer Vertretung von Bassersdorf eingesetzt, die sich auch mit dem Monitoring beschäftigen wird.  

Weitere Anpassungen umfassen etwa den Lärmschutz. So wird festgeschrieben, dass bei der Bahnverladeanlage beidseitig schallabsorbierende Wände zu erstellen sind und die Förderbänder einzuhausen sind, wo dies technisch möglich ist.

Synergien mit dem Bau des Brüttenertunnels

Grosse Synergien ergeben sich im Zusammenhang mit dem Projekt «MehrSpur Zürich-Winterthur» der SBB, heisst es in der Mitteilung weiter. Für den Bau des Brüttenertunnels, den die SBB voraussichtlich zwischen 2026 und 2035 erstellen wird, werden rund 500’000 Tonnen Kies benötigt.

Zudem sind rund 4 Millionen Tonnen Tunnelaushub abzutransportieren. Die unmittelbare Nähe zur künftigen Kiesgrube biete die einmalige Gelegenheit, den Kies vor Ort zu beziehen und die Hälfte des Tunnelaushubs über Förderbänder zur Kiesgrube zu transportieren und dort abzulagern.

Planunterlagen öffentlich einsehbar

Allfällige Rechtmittelverfahren, die das Verfahren verzögern, könnten eine solche Lösung jedoch verunmöglichen. Das würde bedeuten, dass der Kies für den Bau des Brüttenertunnels von weither transportiert und die Kiesgrube mit Aushubmaterial aus anderen Baustellen befüllt werden müsste. Der Transport müsste entsprechend per Lastwagen erfolgen und entspräche umgerechnet rund 250’000 zusätzliche LKW-Fahrten in der Region. 

Die Planunterlagen stehen nun bis zum 6. Juni sowohl bei der Gemeindeverwaltung Lindau, bei der Stadtverwaltung Illnau-Effretikon als auch der Baudirektion zur Einsicht offen. Die Unterlagen sind zudem verfügbar unter https://oerebdocs.zh.ch/. (lcm)


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