In Erwartung eines besonderen Erlebnisses zu Nachtstunden nehmen am Freitagabend Interessierte aus Nah und Fern den rund einen Kilometer langen Weg im Königstal unter ihre Füsse. Zum Start des diesjährigen, vom Verein Kulturschmitte Zell organisierten «Lichterzaubers», macht sich im partiell ausgeleuchteten Wald schnell eine mystische Stimmung breit.
Tibor von Meiss, Leiter der Kulturschmitte, fühlt sich am Eröffnungsabend sichtlich erleichtert, dass der Anlass stattfinden kann. Denn vor Jahresfrist hat er die gleiche Veranstaltung wegen der Massnahmen um die Corona-Pandemie bereits nach dem Eröffnungstag wieder abbrechen müssen.
Doch nun wird er, der die künstlerischen Installationen und Lichtobjekte in den vergangenen drei Wochen mit viel Aufwand und ebenso grosser Leidenschaft nahezu im Alleingang entlang des Waldweges angeordnet hat, belohnt. «Bereits heute Abend haben wir von den Besucherinnen und Besuchern positive Rückmeldungen erhalten, viele sind hell begeistert», sagt er.
Nicht nur für Kunstinteressierte
Der Kunstschaffende betont, dass sich der Lichterzauber im Königstal nicht nur an Kunstinteressierte richte. «Der Erlebnisweg soll in seiner Vielseitigkeit wirken und einfach etwas Spezielles sein. Das Mystische verzaubert alle.»
So sehen es auch Christa und Viktor Rogger. Sie sind aus dem nahen Winterthur angereist, um in das Erlebnis einzutauchen. «Ich bin grundsätzlich an Kunst interessiert», erzählt Christa Rogger. Sie betätige sich selber künstlerisch, schaffe Skulpturen und widme sich dem speziellen Druckverfahren Holzschnitte. «In der Nacht auf Erkundigungstour zu gehen, ist schon etwas Besonderes.»
Individuelle Poesie
Ihr Mann Viktor freut sich einerseits über das mystische Erlebnis, andererseits aber auch darüber, «von meiner Frau viel in Sachen Kunst lernen zu können». Es sei schon bemerkenswert, was hier von einigen Begeisterten geschaffen worden sei. Um so etwas Grossartiges erleben zu können, müsse man nicht ins Ausland reisen, meint er. Eine Art Sternenhimmel, der im Wald projiziert worden ist, habe es ihm besonders angetan.
Entlang des Zellerbachs laden die Licht-Interventionen der Künstlerinnen und Künstler zum Verweilen, Betrachten, Sinnieren und Staunen ein. Sie alle entfalten ihre individuelle Poesie.
Zum Beispiel das Werk «1m2» von Kathrin Severin, welches nicht nur eine präzis angeordnete, durch Lichterfäden geschaffene Fläche zwischen Bäumen zeigt, sondern einen ganzen geometrischen Körper. Als beeindruckende Lichtsäule kommt das von Katharina Henking geschaffene Objekt namens «Transluszierendes Volumen» daher.
15 Kunstschaffende, 13 Installationen
Der Lichterzauber im Königstal unter der künstlerischen Leitung von Ulla Rohr findet jeweils am Freitag und Samstag, von 17 bis 22 Uhr, statt. Die Lichtobjekte und künstlerischen Installation können noch bis am 11. Dezember bestaunt werden. Der Einzeleintritt beläuft sich auf fünf Franken, Familien bezahlen zehn Franken.
Die folgenden Künstlerinnen und Künstler sind mit ihren Werken am Lichterzauber beteiligt: Nicole Chenevard und Monica Koch, Katharina Henking, Hans Frischknecht, Hubus, LETO Markus Meyle, Vivi Linnemann, Ulti, Erwin Schatzmann, Martin Schmid Caiazzo, Kathrin Severin, Marion Strunk, Spike, Conny Wepfer sowie Ulla Rohr und Tibor von Meiss. (mav)
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