Herr Oppliger, Sie haben zwei Musikfestivals organisiert, die auf einer Bodenseefähre hätten stattfinden sollen. Das eine mussten Sie im März absagen. Nun ist klar, dass auch die zweite « Swiss Rock Cruise » vom kommenden Wochenende ins Wasser fällt. Wie geht es Ihnen jetzt?
Daniel Oppliger: Die Absage im Doppelpack war für uns ein schwerer Schlag. Bis vor kurzem sind wir davon ausgegangen, am 26. Juni mit der Bodenseefähre Euregia zum Rock-'n'-Roll-Weekend in See stechen zu können. Die Crew, Geschäftspartner, Fans – alle sind enttäuscht. Zudem hätten die beiden Konzerte sowohl für Kulturschaffende, als auch für die lokale Schifffahrt, Gastronomie und Hotellerie sowie für weitere Branchen eine Unterstützung in diesen schwierigen Zeiten sein sollen.
Warum hat es denn jetzt zum zweiten Mal nicht geklappt?
Eine Veranstaltung im Freien mit bis zu 300 Zuschauern darf eigentlich mit entsprechenden Schutzmassnahmen wieder durchgeführt werden. Der Kanton Thurgau hat unser Schutzkonzept allerdings nicht gutgeheissen und uns empfohlen, den Anlass abzusagen. Wir konnten das nicht nachvollziehen. Aber es bedeutete, dass wir alle Konsequenzen hätten selber tragen und bei einem Veranstaltungsverbot in letzter Minute massive finanzielle Einbussen hätten hinnehmen müssen.
Wie viele Tickets hatten Sie schon verkauft?
Rund 230. Allerdings haben wir schon seit einigen Wochen kaum mehr Werbung gemacht, da die Einschätzung der Behörden auf sich warten liess. 300 Besucher hätten wir bestimmt noch zusammengekriegt. Dann wären wir mit einer schwarzen Null rausgekommen – was in Ordnung gewesen wäre: Wir wollten etwas für die Leute machen. Allen Ticketkäufern wurde eine Rückerstattung angeboten, wovon bisher nur wenige Gebrauch machten. Die meisten werden die Tickets aus Solidaritätsgründen für das Verschiebedatum behalten, wo wir den Fans auch einiges mehr für Ihr Geld bieten werden.
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