Der Maurmer Gemeinderat hatte im März die Bevölkerung mit seinen Absichten überrascht, sein amtliches Publikationsorgan «Maurmer Post» modernisieren zu wollen. Dazu wollte er sich als Herausgeber der Dorfzeitung zurückziehen und das Medium mittels Ausschreibung in private Hände übergeben. Nachdem der Gemeinderat seine Pläne publik gemacht hatte, musste er von der Bevölkerung und den Parteien Kritik einstecken. Daraufhin hat das Gremium die Pläne sistiert und das Geschäft von der Traktandenliste der kommenden Gemeindeversammlung genommen. Im Gegensatz zum Gemeinderat sehen Leserbriefschreiber der «Maurmer Post» die redaktionelle Unabhängigkeit der Zeitung nach heutigem Stand als gewährleistet. Für Kritik sorgte ausserdem, dass die Arbeitsgruppe, die bei den Plänen mitgewirkt hatte, zu wenig breit abgestützt war. Dazu nimmt Gemeindepräsident Roland Humm (SVP) im Interview nun Stellung.
Roland Humm, die redaktionelle Unabhängigkeit der «Maurmer Post» wurde vom Gemeinderat als «nicht optimal» bezeichnet. Wie kommen Sie darauf?
Roland Humm: Damit eine Forumspublikation glaubwürdig ist, muss die Redaktion unabhängig arbeiten können. Weil die Gemeinde Maur heute die Herausgeberin der «Maurmer Post» ist, sind die redaktionellen Mitarbeitenden bei der Gemeinde angestellt. Und hier versteckt sich das, was wir als «nicht optimal» bezeichnen: Anstellungsverhältnis und redaktionelle Unabhängigkeit stehen im Widerspruch. Der Gemeinderat möchte mit seinem Änderungsvorschlag diesen strukturellen Fehler korrigieren.
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