Was für ein Kerl! Fast 200 Kilogramm schwer, etwa 180 Zentimeter gross, muskulös und ein echter Silberrücken! Wenn Gushimira aus dem Vulkan-Nationalpark in Ruanda sich aufrecht hinstellt, die Arme anwinkelt und sich mit den hohlen Händen voller Inbrunst in schneller Folge auf die Brust trommelt, geht es um Werbung in eigener Sache.
«Es ist reines Imponiergehabe», sagt Edward Wright vom Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig. Gushimira teilt seinen männlichen Rivalen auf diese Weise mit, dass er gross und stark ist und dass sie sich besser nicht mit ihm anlegen sollten. Gegenüber dem anderen Geschlecht lautet die Botschaft des Berggorillas, dass er eine besonders gute Partie ist. Schliesslich geht die Partnerwahl oft von den Weibchen aus.
Nur Gorillas stellen sich in dieser «Angeber»-Pose in den Wald, um mit kräftigen Brustschlägen zu prahlen und sich dabei zu inszenieren. Gemäss der vor kurzem veröffentlichten Studie in «Scientific Reports» ist der trommelartige Klang über eine Entfernung von einem Kilometer hörbar. Wie das internationale Forscherteam um Wright berichtet, lassen diese symbolträchtigen Tonfolgen tatsächlich Rückschlüsse auf die Körpergrösse des Trommlers zu: Die Brustschläge von grösseren Männchen weisen tiefere Frequenzmaxima im akustischen Spektrum auf als diejenigen von kleineren Geschlechtsgenossen.
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