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Die nachhaltigen Brautkleider von Denise Imhof sind schlicht und elegant. Fotos: Kathrin Dietziker

Nachhaltigkeit für den schönsten Tag

Das aufwendige Hochzeitskleid wird oft nur ein einziges Mal getragen. Schade findet das die Schneiderin Denise Imhof. Die Oberländerin gestaltet ihre Prinzessinnenträume so, dass man sie verwandeln und auch später tragen kann. Und verwendet dazu natürliche Materialien.

Die nachhaltigen Brautkleider von Denise Imhof sind schlicht und elegant. Fotos: Kathrin Dietziker

Veröffentlicht am: 29.03.2021 – 18.00 Uhr

Immer mehr Brautpaare legen bei ihrer Hochzeit Wert auf ein nachhaltiges Fest. Weniger Wegwerfartikel und mehr umweltfreundliche Materialien bei der Dekoration sind im Trend. Ebenso die Wahl einer lokalen Hochzeitslocation sowie ökologischer Hochzeitsreisen. Und selbstverständlich gehört da auch nachhaltige Hochzeitskleidung dazu.

Die Oberländerin Denise Imhof hat sich seit kurzem genau dieser nachhaltigen Brautmode verschrieben. In diesem Frühling lanciert sie mit «Pretty-bride» ihr eigenes Label. Bei der Herstellung der Hochzeitskleider setzt sie dabei ausschliesslich auf natürliche Materialien mit einer guten Ökobilanz. 

Brautkleider haben Denise Imhof schon immer fasziniert. Nach ihrer Schneiderinnenlehre arbeitete sie in einem Brautmodegeschäft, führte dort Änderungen und Anpassungen aus. Mit 23 machte sie sich mit einem eigenen Schneideratelier in Hombrechtikon selbständig. Vor acht Jahren konnte sie das Brautmodegeschäft «Diamant» in Ebmatingen übernehmen und ihre Braut- und Festmodeträume verwirklichen.

Elegant, schlicht – und langlebig

«Die Kundinnen suchen ihre Kleider aus, wir passen sie an – mehr Glitzer, mehr Volumen, was auch immer sie wünschen», erklärt Imhof. «Brautmode ist sehr aufwendig, es muss alles wirklich gut sitzen.» Für den schönsten Tag des Lebens darf es ja auch etwas Besonderes sein.

Doch was geschieht nachher mit dem Traumkleid? «Es hängt herum», weiss die Fachfrau. Weggeben wäre schade – schliesslich hängen kostbare Erinnerungen daran. Denise Imhof bietet zwar auch einen Secondhand-Verkauf an, sofern das Kleid bei ihr gekauft wurde. Doch viele Kundinnen hängen an ihrem Kleid. «Das Brautkleid ist eine Herzensangelegenheit», sagt sie. Der Moment, wenn die Kundinnen realisieren würden, dass das Kleid nun endgültig weg sei, falle vielen schwer. 

Also überlegte sich die Schneiderin neue Strategien. Und stiess dabei auf die Idee der Nachhaltigkeit. «Ich wollte etwas, das langlebiger ist und ‹verhebt› », sagt sie. Ihre Brautkleiderträume arbeitet sie deshalb nach der Hochzeit zu einem Fest- oder Sommerkleid um, manche sind Zweiteiler, die sich dann mit anderen Sachen kombinieren lassen. «Ich kann dann ein tolles Spitzentop mit einem einfachen Rock wieder anziehen. Oder den Rock mit einem simplen Trägertop.» Die Basis ihrer Kleider ist leger, elegant und eher schlicht. Wer will, kann dann immer noch einen draufsetzen und sie mit pompösen Extras ergänzen: «Aufwendigeres wie Tüllröcke kann man auch ausleihen und nach dem Fest wieder zurückbringen.»

Naturfasern statt Polyester

«Ich sagte mir: Wir gehen ‹back to the roots› » erklärt sie. «Wir machen Kleider aus angenehmen Materialien» Die Stoffe aus Naturfasern wie Baumwolle, Leine, Seide oder Wolle haben verschiedene Vorteile. Sie saugen etwa die Feuchtigkeit besser auf als synthetische Stoffe wie Polyester. Zudem lassen sie sich viel schonender einfärben. Imhof verwendet nur zertifizierte Bio-Stoffe, kontrolliert nach Ökotex-Standard und ohne chemische Zusätze. Alle Stoffe werden in Europa produziert.

«Die Kleider sind von Beginn an so konzipiert, dass sie wiedergetragen werden können» sagt Denise Imhof, die alle Kleider im eigenen Atelier entwirft und produziert. Natürlich färbt sie die meist pastellfarbenen Träume für ihre zweite Karriere als Partykleid auch ein. Sie arbeitet mit einer Schneiderin zusammen, die eine Einfärbetechnik aus Thailand anwendet und sogar mit Lebensmittelresten Stoffe einfärben kann. «Wir arbeiten nur mit Naturprodukten, alles geschieht ohne chemische Zusätze», betont sie.

Und was trägt die Braut von heute am liebsten? Luftige, lockere und sehr verspielte Kleider im Boheme-Stil sind im Trend, verrät Denise Imhof. Bei den Farben haben Pastelltöne wie Creme und Beige-Rosé das frühere Weiss längst abgelöst. Und oft schlägt sich der Boho-Stil auch im ganzen Anlass nieder: «Die Torte, die Dekoration, alles ist genau abgestimmt, das Gesamtbild ist locker: Wald, Wiese, Strand. Man geht wieder in die Natur hinaus, um zu feiern, nicht ins luxuriöse Hotel.» Auch dies passt zur nachhaltigen und bescheideneren Hochzeit.

Von ihrem Beruf und der Aufgabe, die Wünsche ihrer Kundinnen für ihren schönsten Tag zu erfüllen, ist Denise Imhof nach wie vor fasziniert. «Ich finde es sehr spannend, wie unterschiedlich die Bräute und ihre Wünsche sind. Eine Kundin wollte unbedingt ein Feenkleid in Anlehnung an den Film «Herr der Ringe». Also unterlegte ich ein cremefarbenes Kleid mit grünem Chiffon, dazu Handschuhe mit grünen Spitzen und Swarovski-Steinen», schwärmt sie. «Das sind spezielle und lässige Aufträge. Man kann sich völlig austoben in diesem Beruf, wenn man die Kundschaft dazu hat!»


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