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Hochzeitstorten sind Edith Rüeschs Leidenschaft. Foto: PD, Die Pfäffikerin liebt es, selber feine Zuckerblumen zu machen. (Foto: PD)

«Manchmal brauche ich allein für die Zuckerdekoration 20 Stunden»

Seit 2015 macht Edith Rüesch mit ihrem Privatunternehmen ER Torten süsse Kunstwerke für allerlei Anlässe. Warum der Druck bei Hochzeitstorten besonders gross ist und welche veganen Alternativen es gibt, erzählt sie im Interview.

Hochzeitstorten sind Edith Rüeschs Leidenschaft. Foto: PD, Die Pfäffikerin liebt es, selber feine Zuckerblumen zu machen. (Foto: PD)

Veröffentlicht am: 23.03.2021 – 10.00 Uhr

Vierstöckige Tortenkunstwerke, weisse oder bunte Zuckerüberzüge, Zuckerblumen und Dekorationen in allen Varianten und ein Gaumenschmaus ganz nach dem eigenen Geschmack. Der Fantasie bei der eigenen Hochzeitstorte sind keine Grenzen gesetzt, wenn Edith Rüesch am Werk ist. Die Freude am Backen hat sie erstmals durch die Geburtstagstorten für ihre Kinder entdeckt. Bald hat sie gemerkt, was alles möglich ist und sich durch Ausprobieren und zahlreiche Kurse stetig weitergebildet. Heute lässt sie mit «ER Torten» jegliche Wünsche ihrer Kunden wahr werden. Hochzeitstorten sind nicht nur für das Brautpaar, sondern auch für Edith Rüesch etwas ganz Besonderes. Sie sind allerdings schon längst nicht mehr zwingend klassisch weiss mit Blumendekorationen. Inzwischen gibt es sie in allen Formen und Farben – oder ganz ohne Überzug als Naked Cakes. Je nach Wunsch des Kundenpaars.

Edith Rüesch, was backen Sie am liebsten?
Edith Rüesch: Hochzeitstorten sind meine Leidenschaft. Dort steckt mein Herzblut drin. Generell liebe ich es, Zuckerblumen und andere filigrane Dekorationen zu machen.

Was macht eine Hochzeitstorte so besonders?
Das ist vor allem die Dekoration. Bei einer Hochzeit ist die Torte am Schluss das Highlight. Da ist es wichtig, dass alles perfekt ist. Fehler werden nicht verziehen.

Da lastet viel Druck auf Ihnen.
Man macht sich den Druck auch selber. Ich will fürs Brautpaar, dass alles perfekt ist. Zudem sind es oft wirklich grosse Projekte. Das erhöht den Druck besonders beim Transport. Mein Puls ist nach all diesen Jahren immer noch erhöht, wenn ich eine vierstöckige Torte mit dem Auto liefere. (lacht) Ich habe immer ein Notfallkit dabei. So könnte ich noch reparieren, falls etwas kaputt gehen sollte. Zum Glück habe ich es noch nie gebraucht.

Wie gehen Sie mit dem Druck um?
Zeitmanagement ist enorm wichtig. Sobald man in Zeitnot gerät, kann man nicht perfekt arbeiten. Ich fange immer mit den Dekorationen aus Zucker an. Diese lassen sich gut aufbewahren. Es gibt Hochzeitstorten, da brauche ich allein für die Blumendekorationen 20 Stunden. Wenn man zu spät anfängt, ist der Druck umso schlimmer. Alles andere mache ich immer frisch. Darum kann ich nicht früher als drei Tage vorher anfangen. Umso wichtiger ist es, dass der Rest vorher schon fertig ist.

Welche Hochzeitstorten sind im Moment besonders gefragt?
Im Moment kommt man etwas weg vom Schweren wie Fondant oder Buttercreme. Stattdessen ist das Leichte angesagt. Beispielsweise Naked Cakes – Torten ohne Überzug – frische Früchte und sogar echte Blumen auf den Torten. Dieser Boho-Style kommt gerade extrem auf. Der Trend führt also zurück zu den Naturmaterialien, zurück zum Einfachen

Haben Sie auch schon vegane Hochzeitstorten gebacken?
Ja, das habe ich. Genau wie bei Allergien muss man sich natürlich extrem gut damit auseinandersetzen. Was ich nicht mache, ist glutenfrei backen, da ich viel Mehl in meiner Küche verarbeite. Das könnte heikel sein. Ansonsten habe ich mittlerweile gute Alternativen für Veganer und Allergiker. Für mich jedoch kommt noch kein veganer Biskuit an einen mit Ei heran. Ich bin aber permanent am Ausprobieren.

Auf welche Möglichkeiten sind Sie dabei gestossen?
Für die Milch oder den Rahm gibt es gute Alternativen. Da greife ich gerne auf Milchersatzprodukte auf Soja- oder Kokosbasis zurück. Bis jetzt habe ich jedoch nichts gefunden, das ein Biskuit so luftig macht wie ein Ei. Als Alternative gibt es zum Beispiel Ei-Ersatz-Pulver zum Anrühren. Zum Teil verwende ich auch Wasser mit Kohlensäure oder Fruchtpüree aus Apfel oder Banane. Das funktioniert zum Binden sehr gut, aber es wird ziemlich kompakt. Es gibt also Möglichkeiten, aber die kommen nicht ans Original hin. Da sollte man offen mit dem Kunden darüber reden.

Inwiefern hat sich die Corona-Krise auf die Hochzeitstorten-Nachfrage ausgewirkt?
Viele Hochzeiten wurden um ein Jahr verschoben. Das letzte Jahr war sehr schwierig – sowohl für mich wie auch die Brautpaare. Administrativ war es ein Aufwand sondergleichen. Wir verschoben Termine ständig hin und her und konnten nichts wirklich planen. Ich wusste nie, ob ich mit einem Projekt anfangen sollte oder nicht. Ich habe versucht, möglichst flexibel und entgegenkommend zu sein. Jetzt sieht es auch wieder nicht gut aus für grosse Hochzeiten. Brautpaare werden sich überlegen, ob sie die Hochzeit nochmal verschieben oder ganz auf Eis legen sollen. Da wird administrativ nochmals ein ziemlicher Arbeitsaufwand kommen.


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