Am Montagabend nutzten einige Ustermer Parlamentarier die Gelegenheit, an eine von Widrigkeiten geprägte Geschichte mit Happy End zu erinnern. Dabei ging es bei der Bauabrechnung zum Schulhaus Krämeracker faktisch nur um eine Absegnung.
Gemeinderat Patricio Frei (Grüne) begann mit einem Rückblick bis ins Jahr 2006, als das «fliegende Klassenzimmer» seinen Anfang nahm. Das Projekt des Architekten Thomas Fischer wurde mit dem ersten Preis ausgezeichnet und sollte auf dem Krämerackerareal der damaligen Schülerentwicklung gerecht werden. Das Schulhausprojekt war jedoch rund zwei Jahre später bereits wieder Makulatur, die Verantwortlichen der Stadt hatten sich mit dem Architekten überworfen.
«Die finanziellen Folgen des Krämeracker-Debakels waren immens», sagte Frei. Die Kosten für den Abbruch des Projekts, die Pavillons als Notlösung und die heutige Bauabrechnung ergäben zusammen ein Total von weit über 50 Millionen Franken, vielleicht gar 60 Millionen. «Eine finanziell ausufernde Geschichte».
Skript mit Happy End
An der aktuellen Bauabrechnung in der Höhe von rund 36,7 Millionen Franken hatte der Grüne Gemeinderat aber nichts auszusetzen. «Die Kosten wurden nicht überschritten. Die Verantwortlichen haben einen Superjob gemacht.» Das «Skript» zum Schulhaus Krämeracker biete zwar einige Dramatik zu Beginn, aber immerhin ein Happy End am Schluss. «Die Längen dazwischen dürften einige Leserinnen und Leser jedoch als störend und unnötig empfinden.»
Auch für Gemeinderat Walter Meier (EVP), der für die Rechnungsprüfungskommission sprach, galt: «Was lange währt, wird endlich gut.» Für Meier hat der «Absturz» des «fliegenden Klassenzimmers» gar sein Gutes. Das Gebäude wäre bedeutend kleiner ausgefallen als das heutige Schulhaus. «Wir müssten also bereits wieder an der Planung eines Schulhauses sein.»
Schiffbruch und Zusatzschlaufe
Ins gleiche Horn stiess auch GLP-Gemeinderätin Ursula Räuftlin. «Zum Glück» sei das Vorgängerprojekt gestorben, müsse man nachträglich sagen. Dass das Schulhaus Krämeracker 2013 im Gemeinderat erneut Schiffbruch erlitten habe, danach aber ein Kompromiss gefunden worden sei, bezeichnete Räuftlin als «Zusatzschlaufe».
Jürg Krauer (FDP) verlas die Rede seiner abwesenden Parteikollegin Andrea Grob. Dabei erinnerte er an den Zusatzkredit der aktuellen Bauabrechnung von rund 740‘000 Franken, der unter anderem für den Umzug, Informatik und Inbetriebnahme nötig war. Auch die Summe der Nachträge für Baumeisterarbeiten von knapp 823‘ 000 Franken beanstandete Krauer. «Da werden hoffentlich Lehren daraus gezogen. Das günstigste Angebot ist nicht immer das beste.»
Letztendlich blieb die Genehmigung der Bauabrechnung des Schulhauses Krämeracker reine Formsache: alle 32 Gemeinderäte und Gemeinderätinnen sprachen sich dafür aus.
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