Die Schülerzahlen in Egg steigen, und dass die Gemeinde zusätzlichen Schulraum braucht, war nie umstritten. Wie dieser geschaffen werden soll, sorgte in den vergangenen Jahren hingegen immer wieder für erhitzte Gemüter. Eine erste Vorlage zur Erweiterung des Schulhauses Bützi schmetterten die Stimmberechtigten Ende 2018 mit einer deutlichen Mehrheit ab (siehe Box).
Nach dieser Niederlage ordnete der Gemeinderat einen Neustart für die gesamte Schulraumplanung an. Um ein abermaliges Scheitern zu verhindern, setzt er nun auf mehr Transparenz und Partizipation, wie aus einer Mitteilung hervorgeht.
Hoffnungen in neue Experten
ine Projektgruppe arbeitet seither zusammen mit einer Begleitgruppe aus der Bevölkerung eine mehrheitsfähige Vorlage aus. Zur Überbrückung der akuten Schulraumknappheit wurde im letzten Sommer das Schulhausprovisorium Bützi eingeweiht. Ansonsten war es während der Corona-Krise relativ still um die Egger Schulraum-Thematik.
Wie der Gemeinderat jetzt mitteilt, wurde die Schulraumplanung aber nicht etwa auf Eis gelegt. Zwar habe es pandemie-bedingt gewisse Verzögerungen gegeben, dennoch schreite man voran. Für sämtliche Schulliegenschaften seien aktuelle Zustandsberichte erstellt worden und vor kurzem habe eine neue Fachbegleitung ihre Arbeit aufgenommen, schreibt der Gemeinderat.
Firma analysiert Eindrücke
Die Begleitgruppe hatte beantragt, den Auftrag für die fachliche Begleitung der Schulraumplanung neu auszuschreiben. Die Jury hat sich im Submissionsverfahren für die Firma Metron Raumentwicklung AG aus Brugg entschieden. Überzeugt habe Metron dabei «mit ihrer Erfahrung aus Referenzprojekten sowie ihrem ganzheitlichen Ansatz», so der Gemeinderat.
Im Rahmen von zwei Begehungen habe sich das neue Planungsteam zusammen mit Mitgliedern von Projekt- und Begleitgruppe im November vor Ort ein Bild vom baulichen Zustand und den Raumverhältnissen der Schulhäuser, Kindergärten und Turnhallen gemacht. Die Eindrücke würden nun von Metron analysiert und die Erkenntnisse sowie die «daraus resultierenden strategischen Absichten» würden im März mit der Begleitgruppe nachvollziehbar gemacht.
Der ursprüngliche Plan, und woran er scheiterte
Für insgesamt rund 46 Millionen Franken wollte der Egger Gemeinderat in das Projekt «Schulraumerweiterung» investieren. Dieses sollte in drei Etappen erfolgen und bis im Jahr 2030 fertiggestellt werden. In einem ersten Schritt sollte für rund 23 Millionen Franken die Schulanlage Bützi erweitert werden. Ergänzend waren eine neue Dreifachturnhalle sowie eine Tiefgarage geplant.
Anschliessend sollte das bisherige Schulhaus Güetli saniert und zu einem Kindergarten umgebaut werden. Die Kindergärtner aus dem Leeacher sollten dann ins Schulhaus Güetli umziehen und das Grundstück Leeacher verkauft werden. Danach war die Erneuerung der Schulanlage im Zentrum vorgesehen und als letzte Etappe war gemäss dem Masterplan auch noch der Standort Esslingen an der Reihe.
Damit, dass dieses Vorhaben bereits beim ersten Schritt, also dem Ausbau der Schulanlage Bützi, scheitern würde, hatte der Egger Gemeinderat nicht gerechnet. Die Gründe für die Ablehnung waren primär, dass die Bevölkerung zu wenig in den Planungsprozess mit eingebunden wurde und zu viele Fragen offen blieben. Man wolle keine Katze im Sack kaufen, hiess es damals in der Bevölkerung. Ebenfalls wurde dem Gemeinderat vorgeworfen, dass er in seinem Riesenplan zu viele Dinge miteinander verbinden wolle. Viele hätten sich etwas Bescheideneres ohne zusätzlichen Luxus gewünscht.
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