nach oben

Anzeige

Das GZO Spital Wetzikon will Heimen im Bereich der Palliativ-Pflege unter die Arme greifen. Foto: Seraina Boner

Wetziker Spital will Heime unterstützen

Das Wetziker GZO Spital hat noch vor der Corona-Krise ein Projekt lanciert, das Heime im Bereich der Palliativen Pflege unterstützen soll. Im Frühling starten die Pilotversuche in vier Oberländer Alters-und Pflegeheimen.

Das GZO Spital Wetzikon will Heimen im Bereich der Palliativ-Pflege unter die Arme greifen. Foto: Seraina Boner

Veröffentlicht am: 06.01.2021 – 06.05 Uhr

Palliative Pflege soll die Lebensqualität jener verbessern, die unheilbar krank sind. Täglich steigen die Zahlen der Corona-Infizierten  in den Oberländer Alters- und Pflegeheimen. Viele der Bewohnerinnen und Bewohner sind am oder mit dem Virus verstorben. Wöchentlich teilen neue Heime mit, dass ihre Türen für Besuch geschlossen bleiben müssen.

Um das Pflegepersonal in Pflegeheimen, das zurzeit sowieso stark gefordert ist, zu stärken, hat die Palliative Care des GZO Spitals Wetzikon das Projekt «Palliative Care in Heimen» gestartet. Das Projekt wurde allerdings bereits vor dem Ausbruch der Pandemie lanciert.

Bedürfnisse klären

Rund 20 Prozent seien es, die in der letzten Phase ihres Lebens im Heim in Krisensituationen gelangten, heisst es in der Mitteilung des Wetziker Spitals. Dabei hätten die Bewohnerinnen und Bewohner der Heime oft starke Schmerzen, Atemnot oder andere Leiden. In solchen Situation brauche es Spezialisten und das rund um die Uhr.

Mit dem Projekt «Palliative Care in Heimen» solle diese Versorgungslücke durch die Kooperation mit dem spezialisierten Palliative-Care-Team GZO geschlossen werden. Ziel des Projektes sei zudem, die Bedürfnisse der Pflegeheime bezüglich allgemeiner Palliativ-Care-Kompetenz zu klären.

Spezialisiertes Team

In einer ersten Phase sollen nun Leistungsangebote erarbeitet werden. Dazu gehören gemäss Mitteilung Schulungen, damit die Pflegeheime in der Lage sind, die allgemeine Palliative Pflege weitgehend selbst abzudecken.

«Zusätzlich werden Indikationskriterien aufgestellt, wenn es angezeigt ist, ein spezialisiertes Palliative-Care-Team beizuziehen», lässt sich Projektleiter Kurt Schildknecht in der Mitteilung zitieren.

Punktuelle Einsätze

Im nächsten Frühling soll das Projekt in die Pilotphase gehen. Dann wird auch die konzeptionelle Arbeit abgeschlossen sein. Getestet wird im Bubiker «Sunnegarte», im Ustermer «Dietenrain», in Wetzikon im Heim «am Wildbach» und auch im Pfäffiker «GerAtrium».

Es gehe nicht darum, die allgemeine Pflege in den Heimen in Frage zu stellen, schreibt Andreas Weber, ärztlicher Leiter Palliative Care am GZO Spital. Vielmehr gehe es um besonders schwierige Situationen, die dank gezielten punktuellen Einsätzen von spezialisierten Teams gut gemeistert werden können. 

Wer bezahlt die Einsätze?

Der Einsatz eines Palliative-Care-Teams in Pflegeheimen sei finanziell nicht geregelt, heisst es in der Mitteilung des GZO Spitals Wetzikon. «Wir möchten mit den Gemeinden die bestehenden Leistungsverträge der spezialisierten Palliative Care zu Hause auf die Pflegeheime ausweiten», so Andreas Weber.

Bei Heimbewohnerinnen und -bewohnern reiche die von der Krankenkasse und den Gemeinden entrichtete Pauschale in der Regel nicht. «Es würde Sinn machen, wenn diese Zusatzkosten ebenfalls von der Krankenkasse und allenfalls vom Kanton mitfinanziert würden.»

Trotzdem ausrücken

Gossau, Bäretswil, Pfäffikon, Wald und Rapperswil-Jona hätten sich bereit erklärt, die Kosten für die Einsätze in Pflegeheimen zu übernehmen. Nicht alle der rund 40 Pflegeinstitutionen in der Grossregion sind gemäss Mitteilung in dieser Angelegenheit gleich gelassen.

In drei Vierteln der Heime sei die Finanzierung bei einem Einsatz des GZO-Palliative-Care-Teams nicht gelöst. Die spezialisierten Pflegefachleute rückten trotzdem aus.

Kosten von Stiftung getragen

Die Gesamtkosten für die Heimeinsätze belaufe sich auf rund 80000 Franken. Den Ertragsausfall in der Höhe von 60000 Franken werde im Jahr 2020 von der Andreas Weber Stiftung gedeckt. «Wir möchten uns damit bei den 22 Gemeinden und Städten bedanken, die bereits die kostendeckende Finanzierung der Palliative Care zu Hause seit drei Jahren ermöglichen», sagt Stiftungsgründer Andreas Weber in der Mitteilung.

«Verbunden mit der Hoffnung, dass sie und andere Gemeinden unser Projekt mit vorantreiben und die aufsuchende palliative Unterstützung in Zukunft in jedem Pflegeheim zum Standard gehört.» (fbe)


Dieser Artikel wurde automatisch aus unseren alten Redaktionssystemen auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: servicedesk@zol.ch

Kommentar schreiben

Bitte geben Sie ein Kommentar ein.

Wir veröffentlichen Ihren Kommentar mit Ihrem Vor- und Nachnamen.
* Pflichtfeld

Anzeige

Anzeige