Wen Arthur Stocker in seinen «Stollen» einlud, der bekam Kaffee und Geschichten aufgetischt. Über die Fernsprechanlage liess er die Tür öffnen, dann gings mit dem Lift runter in den Keller. Dort stand er an der Tür, mit seinem Gehstock. In seinen Augen funkelte ein kindlicher Schalk, auf seinem Buckel trug er das Leben.
Oder vielmehr sieben Leben, wie seine Enkel ihm nachsagten. Er sei ein bisschen wie eine Katze gewesen, fanden sie. Lebte so intensiv, dass es sieben normalen Leben gleichgekommen wäre. Man stimmt ihnen zu, hatte man die Gelegenheit, seine Geschichten da unten im Stollen zu hören. Expedition nach Grönland, Revolution in Südamerika inklusive Schiessereien, eine Bruchlandung im Flugzeug in Portugal plus Verhaftung wegen Staatsbeleidigung. Stocker war auf dem Kilimandscharo, auf dem Zuckerhut, im Himalayagebirge und bewanderte auch in der Schweiz jeden erdenklichen Berg. Er schaute seiner Familie wie seinem Augapfel. Er produzierte Filme fürs Fernsehen und war später mitverantwortlich für die legendäre historische Gossauer Filmreihe. Er publizierte ein Buch, ein zweites wird posthum erscheinen.
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