Wo sich heute Menschen in Rollstühlen oder Gehhilfen durch helle Gänge bewegen, lebten einst auf engem Raum diejenigen Leute, die von der Gesellschaft verstossen wurden. Das heutige Alters- und Pflegezentrum Loogarten in Esslingen diente früher nämlich noch ganz anderen Zwecken: Es war eine Wohn- und Arbeitsstätte für Armutsbetroffene und Randständige, oder wie man es damals formulierte: «Arbeitsfähige Leute, die wegen irgendeines Defekts des Körpers, Geistes oder Charakters nicht mehr imstande sind, in der Welt draussen ihr Brot zu verdienen.»
Das Armenhaus wurde vor genau 100 Jahren unter dem Namen «Bürgerheim im Loo» eingeweiht. Im Laufe der Zeit mutierte es zum Alters- und Pflegezentrum, und die Bezeichnung für die dort lebenden Menschen wandelte sich von «Insassen» oder «Anstaltszöglingen» zu Bewohnerinnen und Bewohnern. Die Feier zum 100-jährigen Bestehen des Loogartens musste coronabedingt um ein Jahr verschoben werden. Stattdessen haben die Verantwortlichen beschlossen, die bewegte Geschichte des Zentrums in Form einer kleinen Ausstellung wieder aufleben zu lassen.
Hunger und Armut nach dem Weltkrieg
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