Für Andrea Zurlinden ist jedes gesprochene Wort und jeder aufgeschriebene Satz ein Erfolg. Vor ein paar Wochen ist im Münster-Verlag ein Buch erschienen, in dem ihre Texte stehen: Glasklare, messerscharfe Worte und Sätze über ihr Leben sowie Abbildungen von Bildern, die sie gemalt hat. «Mein Weg aus der Angst» heisst das über 100-seitige Werk, von dem die 53-Jährige fast zehn Jahre lang geträumt hat. «Das Erzählen macht Andrea Zurlinden stark», sagt Sonderpädagoge und Hochschuldozent Daniel Kasper darin über sie. «Das Buch macht mich stolz», sagt sie selber.
Aber bis die Worte über ihre Lippen kommen und auf dem Papier stehen, braucht es viel. Zurlinden ist körperlich beeinträchtigt, weil sie bei der Geburt an Sauerstoffmangel litt. Ein Leben lang ist ihr das Sprechen schwergefallen, und nur mit Mühe kann sie heute ihre verkrampften Hände zum Steuerknüppel an ihrem Elektrorollstuhl führen, mit dem sie sich an diesem Montagmittag im Garten des Sozialunternehmens IWAZ in Wetzikon fortbewegt.
Im Kindergarten, den sie mit ihrer Zwillingsschwester besuchte, wurde eine schwere Bewegungsstörung bei ihr diagnostiziert, die mit spastischen Lähmungen und Sprechstörungen verbunden ist. Später wurde auch von einer leichten kognitiven Beeinträchtigung gesprochen, wobei diese Diagnose unklar bleibt. Seit ihrer Kindheit ist sie auf den Rollstuhl angewiesen.
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