Vergangene Woche durfte ich mir anlässlich des Frauenstreiks anhören, dass es keinen bürgerlichen Feminismus gibt. Feminismus sei eine Erfindung von links und wer nicht politisch links sei, könne entsprechend auch keine Feministin sein. Bürgerliche Frauen sind unmöglich Feministinnen, linke Männer jedoch schon: interessant, dachte ich mir.
Ich möchte vorneweg nehmen: Ich weiss, dass dies nicht die Meinung aller politisch linker Wähler ist und darüber bin ich sehr froh. Es zeigt meiner Meinung nach aber ein grosses Problem, nämlich, dass der Feminismus von heute sich nicht mehr an Forderungen orientiert, sondern an politischer Ideologie. Warum sollte Feminismus etwas sein, das eine politische Richtung für sich beanspruchen kann? Warum sollte nicht jede Frau Feminismus für sich selbst interpretieren können? Es ist mir ein Rätsel, weshalb ich mir «den einen richtigen» Feminismus diktieren lassen soll. Vom Patriarchat zum Matriarchat, wo sich die bürgerliche Frau gefälligst zu unterwerfen hat: Genau mein Humor.
Möchten Sie weiterlesen?
Nichts ist gratis im Leben, auch nicht Qualitätsjournalismus aus der Region. Wir liefern Ihnen Tag für Tag relevante Informationen aus aus Ihrer Region, wir wollen Ihnen die vielen Facetten des Alltagslebens zeigen und wir versuchen, Zusammenhänge und gesellschaftliche Probleme zu beleuchten. Sie können unsere Arbeit unterstützen mit einem Kauf unserer Abos. Vielen Dank!
Ihr Michael Kaspar, Chefredaktor
Digital-Abo
Mit dem Digital-Abo profitieren Sie von vielen Vorteilen und können die Inhalte auf zueriost.ch uneingeschränkt nutzen.
Die ersten drei Monate je 1.–/Monat
Danach CHF 14.–/Monat
Dieser Artikel wurde automatisch aus unseren alten Redaktionssystemen auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: servicedesk@zol.ch