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Viele Menschen schützen sich aus Angst vor dem Virus mit einer Maske. Keystone

Schweizer Corona-Patient ist 70-jähriger Mann

Die Schweiz hat ihren ersten Coronavirus-Fall. Ein Mann aus dem Tessin ist am Dienstag positiv getestet worden.

Viele Menschen schützen sich aus Angst vor dem Virus mit einer Maske. Keystone

Veröffentlicht am: 25.02.2020 – 15.07 Uhr

Nun ist es offiziell: Das Coronavirus hat die Schweiz erreicht, dies hat der Bund bestätigt. Einem 70-jähriger Mann aus dem Tessin wurde das Virus diagnostiziert. Er habe am 15. Februar an einer Versammlung in der Gegend von Mailand teilgenommen. Zwei Tage später habe er erste Symptome gezeigt.

Wegen der zunehmenden Fälle insbesondere in Norditalien steige aber die Wahrscheinlichkeit, dass auch in der Schweiz weitere Corona-Fälle registriert würden. Momentan sind laut dem Bund siebzig Tests in der Schweiz hängig, eine gute Handvoll aus dem Kanton Tessin.

«Wir haben einen solchen ersten Fall erwartet», sagte Daniel Koch, Leiter übertragbare Krankheiten beim BAG. Jetzt werde das gemacht, was vorbereitet worden sei.

Das heisst: Alle Kontaktpersonen des infizierten Mannes werden eruiert und in Quarantäne genommen. Falls sie Krankheitssymptome zeigen, werden sie medizinisch untersucht und isoliert. Momentan ist unklar, ob der 70-Jährige überhaupt jemanden angesteckt hat.

Auf Isolationsabteilung im Spital

Der positiv getestete Mann habe sich seither zu Hause aufgehalten. Am Dienstag sei er positiv getestet worden. Der Patient ist seither in der Luganeser Klinik Moncucco isoliert.

«Die Klinik widmet der Behandlung dieses Falls maximale Aufmerksamkeit und gewährleistet die Sicherheit aller Patienten und ihrer Mitarbeiter», schreibt das Spital in einer Mitteilung. Momentan laufe die Klinik im Normalbetrieb. Die Spitalleitung stehe in ständigem Austausch mit den Behörden des Kantons und des Bundes.

Keine Ansteckungskette

Für die Schweizer Gesundheitsbehörden ändert sich trotz des ersten Coronavirus-Falls nichts an der aktuellen Risikoeinschätzung. Bisher haben die Schweizer und Tessiner Behörden trotz der Ausbreitung des Coronavirus im nahen Norditalien nur sanfte Massnahmen beschlossen.

Das heisst: Es gibt weiterhin keine Einschränkungen für öffentliche Veranstaltungen, Schulen, Bars oder Restaurants. Dafür werden in den nächsten Tage Informationsbroschüren in gedruckter Form an den Schweizer Grenzübergängen verteilt. Zudem werden der Bevölkerung öffentlichkeitswirksam verschiedene Hygienemassnahmen in Erinnerung gerufen.

Verschärfte Grenzkontrollen ergäben keinen Sinn, sagte Koch vom BAG. «Man sieht den Menschen nicht an, ob sie das Virus in sich tragen oder nicht.» Restriktivere Massnahmen träten erst in Kraft, «wenn wir die Übersicht verlieren über die Ansteckungsketten». Derzeit gebe es in der Schweiz noch gar keine solche Kette.

 

Mit der Meldung des ersten bestätigten Corona-Falls in der Schweiz sausten die Aktienindizes am Nachmittag noch einmal deutlich nach unten. Der Schweizer Leitindex - der Swiss Market Index (SMI) - weist mittlerweile eine negative Jahresperformance aus.

Der SMI verlor am Dienstag rund 234 Punkte auf 10'479 Zähler. Das ist ein Minus von rund 2,2 Prozent. Am Montag hatte der Leitindex mit minus 3,6 Prozent den stärksten Tagesverlust seit August 2015 erlitten. Die Verunsicherung liess sich auch am als «Angstbarometer» bekannten Volatilitätsindex VSMI ablesen. Dieser stieg um weitere 11 Prozent.

Ausnahmezustand in Italien

Derweil breitet sich das Coronavirus in Italien auf immer mehr Regionen aus. Die Zahl der Infizierten stieg bis Dienstagmittag auf rund 280. Die italienische Regierung hat drastische Massnahmen gegen das Virus ergriffen.

Elf Ortschaften, zehn in der Lombardei und eine in Venetien, wurden abgeriegelt. Der Karneval in Venedig wurde abgebrochen, Fussballspiele und andere Grossveranstaltungen wurden abgesagt. Schulen und Universitäten in allen betroffenen Regionen bleiben vorerst geschlossen.

Am Dienstag haben sich die Gesundheitsminister aus Italien, der Schweiz, Deutschland, Slowenien, Frankreich und Österreich in Rom zu Beratungen getroffen. Bundesrat Alain Berset nahm für die Schweiz an dem Treffen teil.


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