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Martin Salm, der Leiter des Botanischen Gartens in Grüningen, sieht sich nach den Stürmen das Ausmass der Zerstörung an. Tina Schöni

Heftige Stürme entwurzeln eine seltene Tanne

Die letzten Tage ist es stürmisch zu und her gegangen. Die starken Winde haben im Botanischen Garten in Grüningen eine seltene Tanne zu Boden gerissen. Doch laut Leiter Martin Salm sind solche Unwetter nicht die grösste Bedrohung für die Grünanlage.

Martin Salm, der Leiter des Botanischen Gartens in Grüningen, sieht sich nach den Stürmen das Ausmass der Zerstörung an. Tina Schöni

Veröffentlicht am: 14.02.2020 – 09.04 Uhr

Fast 40 Jahre lang war der immergrüne türkische Nadelbaum im Botanischen Garten in Grüningen verwurzelt. Bei dieser «Abies bornmuelleriana» handelt es sich um ein sehr seltenes Exemplar. «Für uns hat sie einen hohen emotionalen Wert. Sie ist sehr schwer zu bekommen und ist kaum irgendwo vorzufinden», sagt der Leiter der Grünanlage, Martin Salm.

Umso trauriger ist der Anblick, der sich ihm nach den heftigen Stürmen der letzten Tage bot. Die Tanne aus Kleinasien hielt den starken Winden nicht stand. Sie stürzte, riss dabei einige Äste eines benachbarten Baumes mit und blieb mitten auf dem Gehweg liegen. Am Freitag soll sie entsorgt werden.

An exponierter Lage komplett entwurzelt

Auch einige Tannen und Fichten hat der Wind im Garten leicht in Schräglage gebracht. «Wir hoffen, dass sie sich wieder vollständig aufrichten», sagt Salm. Ansonsten sei man dazu gezwungen, die Bäume zu fällen. 

Der Wind hat die seltene türkische Tanne ist jedoch komplett entwurzelt. Salm kann sie nicht mehr retten. «Sie stand leider an einer sehr exponierten Lage, weil wir die nahe stehenden Tannen letzten Sommer wegen des Borkenkäfers fällen mussten. Wenn wir Glück haben, finden wir ein paar Zapfen und können die Samen dann aussähen.» Allerdings bräuchte der junge Baum dann rund 50 Jahre, bis er wieder so gross sei wie das bisherige Exemplar. 

Das Holz der Tanne werde man nicht zu Möbeln verarbeiten. Das sei zu teuer. Stattdessen werde er den Baum zerkleinern und lagern. Einzelne Teile könne er im Botanischen Garten als Wegbegrenzungen nutzen. 

Mehr Respekt vor anderer Zerstörung

Im Vergleich zu den Nadelbäumen haben die Laubbäume den starken Winden wenig Angriffsfläche geboten. Salm begründet dies mit dem fehlenden Laub im Winter. «Laubbäume ertragen auch die trockenen, heissen Sommer viel besser.» Deswegen aber nur noch Laubbäume zu pflanzen, ist für Salm keine Lösung.

Der Leiter des Botanischen Gartens hofft, dass vorerst kein neuer Sturm aufziehen wird. Denn die Pflanzen und Bäume schützen, könne man nicht. Doch die Zerstörung durch solche Unwetter sei nicht seine grösste Angst. Vielmehr sorgt sich Salm um die anhaltende Borkenkäferplage, die ganze ganze Wälder ausrottet.

Letzten Sommer mussten auch er und sein Team deswegen zahlreiche Bäume fällen. Ihm seien die Hände gebunden. «Der Borkenkäfer geht nicht einfach weg.» Er könne nur abwarten und hoffen. 


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