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Die Grafstalerin Ramona Koch (rechts) und Meret Scheidegger haben sich als Hebammen selbstständig gemacht. Seraina Boner

«Solange die Geburt gut verläuft, brauchen wir keine Ärzte»

Die Grafstalerin Ramona Koch arbeitet zusammen mit Meret Scheidegger als freischaffende Hebamme. Im Gespräch erzählen die beiden über die Herausforderungen ihres Arbeitsmodells.

Die Grafstalerin Ramona Koch (rechts) und Meret Scheidegger haben sich als Hebammen selbstständig gemacht. Seraina Boner

Veröffentlicht am: 29.01.2020 – 21.45 Uhr

Die Zahl der Hebammen in der Schweiz steigt kontinuierlich an und dennoch herrscht in dem Bereich Fachkräftemangel. Dies ist im Ausland nicht anders. Schätzungen zufolge könnte es bis 2030 weltweit an 9 Millionen Pflegefachpersonen und Hebammen fehlen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat das Jahr 2020 deshalb zum Jahr der Pflegefachpersonen und Hebammen erklärt. Gemäss dem Verband der Schweizer Hebammen würden noch zu wenig hebammengeleitete Geburten angeboten. Eine Hebamme, die solche Geburten durchführt, ist die Grafstalerin Ramona Koch. Zusammen mit ihrer Kollegin Meret Scheidegger führt sie eine Praxis.

Weshalb haben sie sich für die Selbstständigkeit entschieden?
Ramona Koch: Als Hebamme, die im Geburtsaal angestellt ist, bekommt man primär die Geburt des Kindes mit. Andere konzentrieren sich auf die Wochenbettbetreuung. Wir haben aber die Gelegenheit, unser ganzes Wissen anzuwenden.
Meret Scheidegger: Ich wollte die Paare während einer möglichst langen Zeit begleiten können. Wir holen die Frauen früh in ihrer Schwangerschaft ab und begleiten sie bis zur Geburt und danach im Wochenbett. Wir sehen, wie die Familie nach der Geburt des Kindes zusammenwächst. Ein weiterer Punkt war, dass wir wussten, dass es diese Art Betreuung  am Kantonsspital Winterthur, wo wir die Geburten durchführen, seit Jahren nicht mehr gab.

Was ist der Grund dafür?
Koch: Die Arbeitszeiten und vielleicht das unregelmässige Einkommen . Wer Spital- oder Hausgeburten anbietet, muss stets verfügbar sein. Diese Abrufbarkeit können nicht alle mit ihren eigenen Bedürfnissen und ihrem Umfeld vereinbaren. Wenn wir ins Bett gehen, wissen wir oft nicht, wie lange wir schlafen können. Vielleicht ist es nur eine halbe Stunde.

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