Herr Fischer, Sie sind neuer Präsident der SVP des Kantons Zürich. Weshalb tun Sie sich das an?
Benjamin Fischer: Warum tut man sich Politik überhaupt an? Ich mache dies aus Überzeugung. Ich bin dankbar für die Privilegien, die wir
hier in der Schweiz und im Kanton Zürich haben. Da empfinde ich es als Pflicht, etwas zurückzugeben. Es soll jeder das tun, wozu er sich fähig fühlt. Und ich will meinen Beitrag hier leisten, auch für diese Partei, die mir am Herzen liegt.
Lassen Sie sich von dieser nicht verheizen? Der Job ist Knochenarbeit. Und Sie sind berufstätig, verheiratet und Vater eines Kindes.
Diese Frage haben mir auch in meinem persönlichen Umfeld viele gestellt. Aber die Sorge ist unberechtigt. Natürlich ist die zeitliche Belastung gross, aber die habe ich jetzt schon als Präsident der Jungen SVP Schweiz und mit anderen Parteiämtern. Und von diesen Funktionen werde ich zurücktreten.
Trotzdem ist vieles anders.Die Zürcher SVP hat ein unruhiges Jahr hinter sich: Verluste bei den Wahlen, Rücktritt des Präsidenten, ein Interimspräsident und schliesslich der Parteiaustritt von Ex-Präsident Konrad Langhart – da haben Sie doch alle Hände voll zu tun.
Das stimmt, und das ist auch der Grund, weshalb sich nicht viele um das Amt gerissen haben. Andererseits macht dies die Arbeit auch interessant. Die SVP des Kantons Zürich steckt in einer wichtigen Phase. Es ist nach den Wahlverlusten auch eine schwierige Phase. Wobei: Es ging jahrelang bergauf,und es ist normal, dass es nicht ewig so weitergehen kann. Die Geschichte um Koni Langhart hingegen würde ich nicht überbewerten. Das ist ein persönlicher Entscheid von ihm. Daraus kann man keine Krise der Partei konstruieren. Ich sehe auch keine Flügelkämpfe innerhalb der SVP. In den Kernthemen steht die SVP geschlossen da.
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