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Mist, verpasst!

Was verbindet den Black Friday, den Konsumkapitalismus und Weihnachtsmärke? Kolumnist Guy A. Lang denkt über die heutige Zeit nach.

Veröffentlicht am: 10.12.2019 – 10.47 Uhr

Oh je, jetzt habe ich den Black Friday verpasst. Dabei wollte ich unbedingt von den Schnäppchen profitieren. Ich wollte ganz viele verschiedene Sachen billig einkaufen. Zwar brauche ich nichts, aber wenn es den Black Friday schon gibt, muss ich ihn  ja nutzen. Denn mir reicht es nicht, dass ich bereits am Valentinstag, Muttertag, im Ausverkauf oder sonst in einer Rabatt-Woche mein sauer verdientes Geld so locker los werde. Und dabei noch das Gefühl habe, ich spare und profitiere – nein, der von den USA importierte Black Friday muss unbedingt sein. Wir übernehmen  gerne die Einflüsse aus den Staaten ohne sie zu hinterfragen – sei es Thanksgiving oder Halloween. 

Denn was wären wir ohne diese auswärtigen Einflüsse? Ein biederes Volk von Menschen, die kaum dazu kommen, Umsatz und Geschäft anzukurbeln, die zu wenig Gelegenheit haben, das Geld auszugeben. Was ist schon ein Ausverkauf, der einmal nach Weihnachten stattfindet, so wie früher? Bei dem alle zur Eröffnung die Warenhäuser stürmten. Das ist heute friedlicher, weil nicht mehr alle zur gleichen Zeit die Ersten sein müssen. 

Heute gibt es schon den Vor-Ausverkauf, die ständig heruntergesetzten Preise, den Nach-Ausverkauf. Ganz zu schweigen von den unerschöpflichen Möglichkeiten des Online-Shoppings. So werden neue Absatzmärkte gefördert, etwa die von den Kürbissen und den Truthähnen. Die Paketzustelldienste steigern dank des Zurücksendens von Fehlbestellungen den Umsatz, das Verbraucherverhalten wird allgemein massiv gefördert, der reine Konsumkapitalismus siegt mit grossem Vorsprung.

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