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Schreiner, Bestatter, Kirchenpflegepräsident und Gemeinderat – Walter Senn hat seine Spuren in Hittnau hinterlassen. PD

Abschied vom ältesten Hittnauer

Schreiner, Bestatter, Kirchenpflegepräsident und Gemeinderat – Walter Senn hat seine Spuren in Hittnau hinterlassen. PD

Veröffentlicht am: 30.10.2019 – 12.51 Uhr

Am 26. Oktober wurde der älteste Hittnauer, Walter Senn-Walter, mit grosser Anteilnahme der Bevölkerung zu Grabe getragen. Er verstarb am 17. Oktober unerwartet im 98. Altersjahr. Walter Senn wurde am 24. Februar 1922 als jüngstes von fünf Kindern in Hittnau geboren. Die Eltern betrieben eine Wagnerei und im Nebenerwerb einen Kleinbauernhof. Die Primar- und Sekundarschule besuchte er ebenfalls in Hittnau. Schon als Kind freute er sich am Umgang mit Haustieren. Liebend gerne wäre er deshalb Bauer oder Tierarzt geworden. Da dazu die finanziellen Mittel fehlten, trat er eine Wagnerlehre bei seinem Vater an.

Einmal pro Woche fuhr er per Velo in die Gewerbeschule nach Winterthur. Zu Beginn des 2. Weltkrieges, als Bruder, Angestellte und Nachbarn in den Aktivdienst einrücken mussten, besorgte er nebst der Wagnerlehre  auch die Viehhaltung der Nachbarn. Um mit der Entwicklung im Holzverarbeitungssektor mitzuhalten, musste laufend investiert werden. Zur Wagnerei kamen so die Sägerei, die Schreinerei, die  Fenster- und Fensterladenfabrikation dazu. Mit den Erweiterungsbauten stieg auch die Anzahl der Angestellten und Walters Mitverantwortung.

Im Mai 1949 heiratete Walter die Frau seines Lebens, Hedi Walter aus Pfäffikon. Im Oktober 1950 wurden sie glückliche Eltern ihres Stammhalters, Walter Junior. In der Nacht des 2. November 1951 zerstörte ein Grossbrand die Schreinerei und damit beinahe die Existenz der Firma. Dem willensstarken Kämpfer Walter Senn gelang  mit Hilfe von Familie und Mitarbeitern den Wiederaufbau der Schreinerei.

Mit dem Konjunkturaufschwung wuchs auch die Familie. Drei Töchter wurden dem tüchtigen Ehepaar noch  hinzu geschenkt: Erika, Annemarie und Helen. Seine  grosse Schaffenskraft stellte er auch  der Gemeinde zu Verfügung. So war er über 60 Jahre lang « Amtlicher Begleiter » –  modern ausgedrückt heisst das heute « Bestatter » . Das Vereinswesen fand er sehr wichtig für die dörfliche Gemeinschaft. Er war Mitglied der Schützengesellschaft, des Turnvereins und des Männerchors. 25 Jahre war er Mitglied des Samaritervereins, davon einige Zeit als deren Präsident. Dafür wurde er mit der Henri Dunant Medaille beehrt.

Acht Jahre lang manifestierte er als Präsident der Kirchenpflege seine Zugehörigkeit zur Landeskirche. Die anschliessenden acht Jahre im Gemeinderat Hittnau nutzte er, um die Ansichten eines sozial denkenden Gewerbetreibenden einzubringen. Als Initiant und Mitbegründer des Gewerbevereins erfüllte es ihn mit Genugtuung, dass dieser Verein heute noch aktiv zum Wohle der Gemeinde funktioniert. Danke Walter für Dein irdisches Wirken. (Für das Archiv Hittnau: Werner Martinelli)


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