«Stöbere lieber nicht in deinem Kopf herum, dort ist es sehr gruselig». So. Da war er in meinem Kopf, dieser Satz aus irgendeinem Krimi. Erst wollte ich ihn überlesen, dann blieb er haften und er – obwohl er für eine Romanfigur gedacht war – trieb mich zum Stöbern. Zunächst fand ich gespeicherte Termine: in drei Wochen zum Zahnarzt, Geburtstag von XY, Treffen mit meinem Freund, Pneuwechsel, die Krankenkassenprämie bezahlen.
Das ist ja gar nicht so schlimm, bis nichts von gruselig. Wahrscheinlich hat die Krimiautorin wirklich nur ihre Kunstfigur gewarnt, nicht zu viel zu grübeln. Die war als Mitglied der Mordkommission ja auch mit entsetzlichen Leichenfunden konfrontiert. Da ist Vergessen – besser in die hinterste Ecke des Kopfes verbannen – sinnvoll.
Ich suchte in meinem Kopf weiter – tatsächlich fand sich eine sehr blutige Erinnerung. Nicht etwa die zahllosen Schürfungen, kleinen Schnitte oder so, nein, ein richtig gruseliges Bild. Ich muss etwa zehn oder zwölf gewesen sein, die ganze Familie in den Herbstferien im Engadin. Wir wanderten durch einen Lärchenwald, ziemlich nahe der Baumgrenze.
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