Wie viele Menschen haben Sie schon in den Tod begleitet?
Roland Kunz: Das dürften rund 2000 Menschen gewesen sein.
Eine Routine also?
Keinesfalls. Das ist gerade, was meine Arbeit auch so spannend macht. Viele Medizinerkollegen sagen mir, dass sie es nicht aushalten würden, ständig mit dem Lebensende konfrontiert zu werden. Man kommt den Menschen aber nie so nahe, wie wenn es zu Ende geht. Titel und Beruf spielen auf dem Sterbebett keine Rolle mehr. Was bleibt, sind die persönlichen Momente. Ich gehe oft sehr dankbar nach Hause.
Wie erleben Ihre Patienten den Sterbeprozess?
Es gibt Menschen, die ihr ganzes Leben lang ein Kontrollbedürfnis gehabt haben. Das sind in der Regel auch diejenigen, die ihren Sterbeprozess kontrollieren wollen. Sie nehmen lieber weniger Schmerzmittel ein, als dass sie ins Leere abdriften. Andere ziehen es vor, in einem Zustand zu sein, wo sie nicht mehr alles mitbekommen.
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