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Das Bazl will zwei Änderungen im Betriebsreglement der Flughafen Zürich AG zusammenlegen. Keystone / Gaetan Bally

Freude und Kritik nach Bazl-Entscheid

Das Bazl will die Südstarts geradeaus bei Bise und den Nachtfluglärm am Flughafen Zürich in einem Verfahren weiter bearbeiten. Das Fluglärmforum Süd freut dieser Schritt – und übt trotzdem Kritik.

Das Bazl will zwei Änderungen im Betriebsreglement der Flughafen Zürich AG zusammenlegen. Keystone / Gaetan Bally

Veröffentlicht am: 05.09.2019 – 20.40 Uhr

Im Herbst 2017 hatte die Flughafen Zürich AG dem Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) das Betriebsreglement 2017 zur Genehmigung unterbreitet. Eine wesentliche Änderungen darin waren die Starts in Richtung Süden geradeaus bei Bise. Ein halbes Jahr später legte der Flughafen dem Bazl ausserdem neue Berechnungen zur Fluglärmbelastung in der Nacht vor. Nach der öffentlichen Auflage des gesamten Pakets im Herbst 2018 wurden beide Gesuche überarbeitet. Das Bazl wird diese zwei Verfahren nun zusammenlegen und in einem einzigen weiter bearbeiten, wie es heute mitteilte. 

Kampfansage trotz Freude

Beim Fluglärmforum Süd, dass schon seit längerem Widerstand gegen die geplanten Südstarts geradeaus leistet, zeigt man sich über die Zusammenlegung erfreut: «Damit entspricht das Bazl einer Forderung, welche die Plattform der Gemeinden und Städte im Süden des Flughafens im Vernehmlassungsverfahren gestellt haben», schreibt das Forum in einer Mitteilung.

Präsident Jürg Eberhard richtete aber sogleich eine Kampfansage an den Bund: «Wir sind gespannt, wie das Bazl mit den Forderungen des Flughafens bezüglich der geplanten Südabflüge geradeaus umgeht.» Sollte sich der Bund erneut gegen die Interessen der Bevölkerung rund um den Flughafen stellen und deren Bedürfnisse weniger hoch gewichten als die wirtschaftlichen Interessen des Flughafens, werde sich das Fluglärmforum Süd gezwungen sehen, den Rechtsweg zu beschreiten, schreibt es weiter.

Erneut kurze Einsprachefrist sorgt für rote Köpfe

Kritik übt das Fluglärmforum Süd an der «erneut kurzen Einsprachefrist» des Bazl. Dieses gab bekannt, dass die Einsprachefrist für die Ergänzungen zum Betriebsreglement vom 9. September bis zum 8. Oktober laufen werde. «Das Bazl nimmt sich für die Sichtung und Verarbeitung der Einsprachen in der ersten Runde ein Jahr Zeit und zwingt jetzt die Städte und Gemeinden, innerhalb eines Monats in dieser hoch komplexen Materie inhaltlich Stellung zu nehmen. Dies erachten wir als unverhältnismässig.» Die gleiche Kritik hatten die regionalen Fluglärmgegner bereits im Oktober des vergangenen Jahres bei der Einsprachefrist für die Änderungen im Betriebsreglement zu den geplanten Südstarts geradeaus geäussert.

Am kommenden Montag will das Bazl die ergänzten Gesuchunterlagen zu den beiden Verfahren sowie die neuen Lärmberechnungen für die Nacht öffentlich auflegen.

Bezirk Uster am stärksten betroffen

Die Änderungen im Betriebsreglement der Flughafen Zürich AG  haben Auswirkungen auf den Bezirk Uster. Die darin geplanten Südstarts geradeaus sind Teil eines neuen Bisenkonzepts. Dieses soll angewendet werden, wenn östliche Winde, sogenannte Bisen, dazu führen, dass aufgrund des Rückenwindes nicht mehr auf Piste 28 gestartet werden kann. 

Viel mehr sollten die Flugzeuge dann ab Piste 16 in Richtung Dübendorf, Fällanden und Maur, bis hin zum Pfannenstiel, starten. Mehr als die Hälfte der Flüge würden nach der Startphase dann in Richtung Greifensee und Uster abdrehen und weiterfliegen. Die betroffenen Gemeinden im Bezirk Uster würden dadurch mit einer zusätzlichen Lärmbelastung im Bereich von durchschnittlich 70 Dezibel betroffen sein (wir berichteten). Die Flughafen AG rechnet bis ins Jahr 2030 mit bis zu 7500 Südstarts geradeaus bei Bise pro Jahr.


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