Bei einem dieser heissen Julitage spazierte ich am Tössufer entlang. Die Sonne zeigte sich von ihrer unbarmherzigsten Seite, der Wind hatte sich in die Sommerferien verzogen, das einzige Wasser, das munter strömte, war der Schweiss auf meiner Stirne. Meine Kehle trocknete aus, ich hatte Durst. Auch meine Gedanken wurden träger und plötzlich kam mir «Sex on the Beach» in den Sinn. Nicht, was Sie jetzt vermutlich denken, mir erschien das Getränk wie eine Fata Morgana vor den Augen.
Ich hatte es vor einigen Wochen zum ersten Mal getrunken, es hat mir sehr gut geschmeckt, so richtig fruchtig. Dann erinnerte ich mich aber daran, dass es mit ziemlich viel Alkohol verbunden war: Aprikosenlikör, Vodka, Ananassaft, Orangensaft und Cranberrysirup. Also so etwas Fruchtiges hätte ich bei der Hitze gerne getrunken. Allerdings ohne Likör und Vodka, nach Alkohol war mir überhaupt nicht zu Mut. Nicht einmal ein kühles, frischgezapftes Bier konnte mich locken.
Ich wusste, dass es zwar erfrischend die Kehle hinab zischte, dann aber eine heimtückische Müdigkeit in meinen Körper pumpe. Ich freute mich darauf, meinen Durst zu Hause mit kaltem Pfefferminztee zu löschen. Habe ich danach wieder etwas gekühltere, klarere Gedanken, werde ich mich sicher fragen, wer wohl alle die Fantasienamen für Cocktails und Drinks erfindet. In unseren Vorarlbergferien stiessen wir auf eine abenteuerliche Drinkkarte: «Death in the Afternoon»,«Berliner Brandstifter», «Missionarin», «Bienenstachel» oder «Oachkatzel Colada, sie haben alle eines gemeinsam: Hochprozentiges mit Zutaten.
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