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Die Gedanken sind frei

Sandra Renggli denkt, und das gern. So fragt sie sich, wieso Mensch diese Fähigkeit generell nicht besser nutzt.

Veröffentlicht am: 21.08.2019 – 10.27 Uhr

Ich liebe es, mich meinen Gedanken hinzugeben, sie loszulösen von den immerwährenden gängigen Mustern und von Vorgegebenem und Manipulativem. Ganz nach dem Motto des uralten Volkliedes: «Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten.» Dabei spielt es keine Rolle, worüber ich nachdenke. Manchmal gibt es einen roten Faden und manchmal purzelt alles durcheinander. Vieles wird sogleich wieder vergessen, Anderes verfolgt mich tagelang.

Nach einem turbulenten Leben hat sich meine Erfahrungskiste bis zum Rande gefüllt, was sich natürlich auch auf meine Gedanken und die Art des Denkens auswirkt. Dazu kommt mein Naturell, das einst überschäumte vor Neugier und Auflehnung. Ganz im Sinne einer weiteren Passage aus dem alten Liedtext: «Denn meine Gedanken zerreissen die Schranken und Mauern entzwei.» Im Laufe der Jahre bin ich etwas ruhiger geworden, die Lokomotive hat ihre Geleise gefunden. Grundsätzlich ist es ja ein Privileg, denken zu können – etwas, das uns als besondere Spezies dieser Erde auszeichnen sollte. Und böse gesagt, frage ich mich manchmal, warum diese Fähigkeit nicht besser genutzt wird.

Dazu gäbe es unendlich viele Beispiele: Unser kapitalistisches Wirtschaftssystem druckt immer mehr Geld, verbraucht immer mehr und schneller die irdischen Ressourcen und die auf Konsum getrimmte schnell wachsende Bevölkerung kann gar nicht mehr beschäftigt werden. Die Geschichte zeigt viele Beispielen, Niedergänge von Völkern, deren Ursachen und Folgen genau beschrieben werden, doch lernt die Menschheit nichts daraus. Obwohl sie denken kann. Zurzeit wird Geld gedruckt was das Zeug hält und niemand denkt an die Folgen. Die wenigsten wissen vom Spielcasino, wo einst hart verdientes Geld zum Spielball der elitären Gesellschaft wird und wo per Knopfdruck im grossen Stil über den ganzen Globus manipuliert wird. Die Gedanken sind frei.

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