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Lo & Leduc im Interview mit Züriost. (Video: Chiara Coniglio) Video: Chiara Coniglio

«Ich habe legendäre Abende in Bubikon verbracht»

Das H2U Openair erlebte am Samstag mit dem Auftritt des Mundart-Duos Lo & Leduc seinen Höhepunkt. Züriost traf die beiden zu einem Gespräch über ihre neue EP, ein spezielles Konzertprojekt und den Traum von einem «Süssmosthügel».

Lo & Leduc im Interview mit Züriost. (Video: Chiara Coniglio) Video: Chiara Coniglio

Veröffentlicht am: 18.08.2019 – 10.20 Uhr

Lo & Leduc hatten eine weite Anreise hinter sich. Am Freitagabend hatten sie noch am Openair Gampel im Wallis gespielt. Nur einen Tag später stand der Auftritt mitten in Uster am H2U Openair auf dem Programm. Das Publikum war zahlreich ins Zeughausareal geströmt, um die Berner Mundart-Rapper live zu erleben. «Ausverkauft», konnten die Veranstalter deshalb auch am Ende des Abends zufrieden vermelden. 

Wie die Musiker und ihre Crew solche intensiven Wochenenden mit Auftritten an verschiedenen Festivals meistern und wovon sie noch träumen, verraten Lo & Leduc im Videointerview mit Züriost.

Lo & Leduc, gestern habt ihr noch am Openair Gampel gespielt. Heute am H2U Openair in Uster. Ihr habt ein intensives Sommerprogramm hinter euch. Wie schafft ihr es, am nächsten Abend gleich wieder frisch zu sein?
Leduc: Wir hatten heute eine wunderschöne kleine Reise mit der ganzen Band. Fast wie eine Schulreise. Wir sind über den Grimsel- und Brünigpass gefahren. Dort haben wir in einem sehr schönen Hotel, das von Freunden von uns geführt wird, noch etwa zwei Stunden Pause gemacht. Darum sind wir jetzt sehr gut erholt und freuen uns auf den Abend. Aber es stimmt schon. Manchmal muss man einfach umstellen können. Es ist wie bei einem Tennisspieler nach dem Match. Dann spricht er gleich schon wieder vom nächsten Spiel. Genauso sind wir nach einem Auftritt mit dem Kopf gleich schon wieder beim nächsten Konzert.

Wie gut kennt ihr eigentlich das Zürcher Oberland?
Lo: Ich hoffe, ich blamiere mich jetzt nicht, aber ich war in meinen Jugendjahren einige Mal in Bubikon. Freunde führten dort einen Club, die legendäre Rampe. In meinen Anfangszwanzigern war ich ein paar Mal dort. Und als Berner war es immer klar: Wenn ich dort hingehe, dann bleibe ich. Immer bis zum ersten Zug. Darum habe ich sehr legendäre Abende in der Rampe in Bubikon verbracht.

In diesem Sommer habt ihr schon viele Festivals gespielt. Was war euer Highlight?
Leduc: (zögert) Das ist sehr schwierig. Das Heitere Openair war in diesem Jahr unerwartet gross. Es ist immer super, aber es war auf der Bühne vom ersten Moment an erstaunlich und erfreulich zu sehen, dass es in diesem Jahr noch grösser ist, als ich erwartet hätte. Beim Auftritt auf dem Gurten war sowieso schon von Anfang an klar, dass es unglaublich werden würde. Einen solchen Auftritt am Samstagabend werden wir wohl nur einmal im Leben haben. Darum war das Heitere Openair die grosse Überraschung.

Lo: Das unterschreibe ich. Das waren die beiden Konzerte, die herausstechen.

Ihr hattet auf dem Gurten einen grossen Auftritt. Genau vor 50 Jahren fand mit Woodstock ebenfalls ein riesiges Festival statt. Wärt ihr dort auch gerne aufgetreten?
Lo: Ich weiss nicht. Es soll ein grosses Chaos gewesen sein. Aber grundsätzlich machen wir sehr gerne Musik. Wenn wir irgendwo auf der Bühne stehen können, dann freut uns das und dann machen wir das auch. Deshalb wären wir wohl auch am Woodstock aufgetreten.

Leduc: Ich habe heute einen Bericht von einem Schweizer gelesen, der damals dort gewesen ist und das Chaos beschrieben hat. Das muss wohl unermesslich gewesen sein. Jimi Hendrix hat am Montagmorgen, also einen halben Tag später als geplant, seinen Auftritt gehabt. Aber ja, es wäre sicher schön, wenn man davon erzählen könnte, dass man dort gewesen ist. Ich bin aber gar nicht so unfroh, das wir es nicht waren. Mir wäre nicht so wohl gewesen. Nur schon mit dem Wasser, dass man nicht trinken sollte, da man sonst gleich auf Drogen war. Vielleicht braucht es etwas dazwischen. Heute sind viele Festivals etwas zu brav und Woodstock war etwas zu extrem. Und vielleicht ist ja irgendwo in der Mitte das H2U Openair. (lacht)

Zurück zur Aktualität: Ende Monat kommt eure neue EP «Hype» heraus. Verarbeitet ihr damit auch ein wenig, was in den letzten Monaten und Jahren bei euch abgegangen ist?
Lo: Ja, unter anderem. Wir haben uns immer etwas gegen den Begriff gewehrt, den man im Zusammenhang mit uns schon einige Male verwendet hat. Damals schon bei «Jung verdammt». Was gehypt wird, fällt irgendwann auch wieder zusammen. Wir wollten uns deshalb nicht hypen und dann wieder herunterziehen lassen. Gleichzeitig haben wir aber auch gemerkt, dass es einfach ein Fact ist, dass es diesen Hype gab – oder gibt. Insofern setzen wir uns damit auseinander. Aber auch mit einem Hype auf anderen Ebenen. Zum Beispiel in der aktuellen Single «Online», wo es darum geht, was passiert, wenn von zweien nur einer gehypt ist.

Neben der EP habt ihr noch ein ganz spezielles Projekt. Im November spielt ihr zusammen mit dem Berner Symphonieorchester. Welchen Bezug habt ihr zur Klassik?
Leduc: Nicht so viel. Ich gehe an fast keine Konzerte – leider. Aber im Gymnasium habe ich das Schwerpunktfach Musik genossen und doch die eine oder andere Fuge analysiert. Das ist aber doch schon etwas länger her. Es fasziniert uns vor allem diese ganz andere Welt, die uns fremd ist. Es wird ein Experiment, von dem wir auch noch nicht sagen können, wie es wird. Aber wir freuen uns darauf.

Wie kam diese Zusammenarbeit zustande?
Leduc: Ich habe wieder einmal in unseren Posteingang geschaut und gesehen, dass wir ein neues Mail bekommen haben. Dann habe ich es aufgemacht und es war die Anfrage. (schmunzelt)

Ihr habt schon vieles gemacht in diesem Jahr. Was sind langfristig musikalisch und vielleicht auch privat eure Träume?
Leduc: Ein Winzerberg!

Lo: Ein Winzerberg?

Leduc: (zögert) Ich bin zwar nicht sicher, ob ich eine Allergie habe. Seit kurzem habe ich das Gefühl, dass ich auf Rotwein komisch reagiere. Darum wird es dann vielleicht ein «Süssmosthügel».

Lo: Das wäre auch nicht schlecht. Ein schöner Obstgarten. Das fände ich gut. Grundsätzlich wäre es sicher schön, wenn wir in zehn bis zwanzig Jahren die Freude an der Musik nicht verloren haben und wir immer noch in irgendeiner Form Musik machen und auf einer Bühne stehen.

Wo müsste der Weinberg oder der Obsthain stehen?
Lo: In der Westschweiz. Das wäre es. Dort ist es «schampar» schön und man ist zu wenig oft dort als Deutschschweizer.

Leduc: Doch, da wäre ich dabei.

Lo: Voilá.

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Marc Sway trifft seine Fans im Backstage-Bereich. (Foto: Chiara Coniglio)

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Auch Kunz nahm sich vor seinem Auftritt Zeit für ein Meet & Greet. (Foto: Chiara Coniglio)

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Marc Sway trifft seine Fans im Backstage-Bereich. (Foto: Chiara Coniglio)

Auch Kunz nahm sich vor seinem Auftritt Zeit für ein Meet & Greet. (Foto: Chiara Coniglio)


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