Im Hobbyraum stehen drei Männer. In ihren Händen grosse Fernbedienungen. Der Älteste von ihnen fährt mit einem Lastwagen um enge Kurven, der Mittlere transportiert Holzstämme an den Rand des Dorfes, der Jüngste lotst vorsichtig das Feuerwehrauto ins Depot.
Bei den Fahrzeugen handelt es sich um sogenannte Mikromodelle, die im Format 1:87 hergestellt worden sind. Der Mann in der Mitte heisst Thomas Hubschmid. Er und seine Fahrzeuge sind die Attraktion der Modelleisenbahn-Börse vom Samstag in einer Woche in Russikon. Der 42-Jährige kauft nämlich handelsübliche Plastikfahrzeuge im Kleinstformat. Zuhause schneidet er sie auf, setzt ein Motörchen ins Chassis, lötet, klebt, bohrt und verdrahtet noch alles. Am Ende sieht das kleine Plastikfahrzeug wieder so aus wie vorhin. Doch sobald Hubschmid die Fernbedienung anschaltet, leuchten beim Fahrzeug Minilämpchen auf und es setzt sich in Gang.
Sobald der Strom fliesst, lebt die Modellstadt auf
In einer Schuhschachtel liegen seine Miniaturen. Stundenlang werkelte er an ihnen. Immer wieder gingen filigrane Teile der Modelle kaputt. Dann setzte Hubschmid wieder von vorne an, bis er mit dem Resultat zufrieden war. Das wahrscheinlich komplizierteste Fahrzeug seiner Sammlung ist ein Welaki (Wechselladenkipper). Mit zwei Antriebswellen fährt der fünf Zentimeter lange Laster zur Mini-Baustelle und entlädt dort Sand. Hubschmid wird dieses Fahrzeug im Russiker Riedhus zum ersten Mal einer breiten Öffentlichkeit vorstellen. So einen fahrtüchtigen Mini-Welaki gibt es schweizweit sonst nirgends, so Hubschmid.
Im letzten Halbjahr stiegen er und sein Vater jeden Dienstagabend in den Hobbyraum und werkelten an einer Miniaturstadt. Die Kulisse haben sie speziell für die Mikromodelle gebaut. Sobald der Strom fliesst, wird der Modellstadt Leben eingehaucht. Da leuchten die Strassenlaternen, ein Polizeiauto hält mit Blaulicht an einer Unfallstelle und am Tischrand läuft die Chilbi.
Günstiger Kaffee und Gratiseintritt
Neben den Hubschmids steht ein junger Mann . Michael Fischer. Millimetergenau zirkelt er das Postauto um die engen Kurven. Eigentlich sind seine Leidenschaft die grossen Lastwagen-Modelle im Massstab 1 zu 14. Dagegen wirken die Mikromodelle wie Ameisen. Doch auch ihn hat die Leidenschaft für Kleinstfahrzeuge mittlerweile angesteckt.
Er und sein Vater organisieren heuer bereits zum 15. Mal die Modelleisenbahn-Börse in Russikon. Sie ist weit und breit die grösste Börse für Familien. Gewinn wird nicht angestrebt, man versucht einfach die Kosten zu decken. Deswegen ist der Eintritt auch gratis und der Kaffee kostet nur 2.50 Franken.
Erst zu viert
In den letzten Jahren kamen zwischen 200 bis 300 Besucher an die Börse. Für nächsten Samstag, 1. Juni, bieten Händler an circa 60 Verkaufstischen i hre Waren an und tauschen sich untereinander aus.
Die Szene ist überschaubar. Man kennt sich von anderen Messen. Hubschmid selbst ist kein Händler. Seine Modelle will er auch gar nicht verkaufen. Er verfolgt ein anderes Ziel: Er will einen Verein von Mikromodell-Freunden gründen. Bisher sind sie zu viert : Sein Vater Hanspeter , Michael Fischer, Michael Trinkler und er.
Sobald sie mehrere Mitglieder sind, könnten sie miteinander spielen. Jeder hielte eine Fernbedienung in den Händen und würde sein Fahrzeug durch die Stadt lenken. Bei dieser Vorstellung blitzen seine Augen vor Freude.
Vom Morgen bis zum Nachmittag
Mehr Informationen und Impressionen sind auf der frisch aufgeschalteten Homepage www.mikromodelltrucker.ch zu finden. Die Modelleisenbahn-Börse findet am Samstag, 1. Juni, im Riedhus, Russikon statt. Die Öffnungszeit ist zwischen 9 und 15 Uhr.
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