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Die Motorradfirma Müller Jussel AG gibt in Mönchaltorf zu reden.. Christian Merz

Motorradgeknatter gibt Dorfgeschnatter

Anwohner stören sich am Betrieb der Motorradfirma Müller Jussel AG in Mönchaltorf. Der Versuch des Gemeinderates, zwischen den beiden Parteien zu vermitteln, schlägt fehl.

Die Motorradfirma Müller Jussel AG gibt in Mönchaltorf zu reden.. Christian Merz

Veröffentlicht am: 22.05.2019 – 16.57 Uhr

Die Mönchaltorfer Firma Müller Jussel AG gibt es seit 1983. Der Motorradbetrieb ist über die Jahre gewachsen. Und dieses Wachstum braucht Platz. So hat das Unternehmen seit Juli 2018 sechs zusätzliche Kundenparkplätze auf dem Chilbiplatz gemietet. Dies teilt der Gemeinderat in einem Schreiben mit. Zudem sei mit der Liegenschaftsverwaltung der Gemeinde vereinbart worden, dass das Unternehmen bei grösseren Anlässen zusätzlich die Wiese auf dem Chilbiplatz benützen dürfe. Doch offenbar haben sich Anwohner über diese Entwicklung gestört und sich zur Interessensgemeinschaft (IG) Seestrasse 1 zusammengeschlossen.

Vonseiten der IG will niemand Stellung zum Fall nehmen. Aus dem Schreiben des Gemeinderats geht aber hervor, woran sich die Anwohner stören. So beanstandete die IG die Sicherheit, das Verkehrsaufkommen, die Parkiersituation und die Warenannahme sowie Abladung.

«IG-Kuhglocken»

Die Verantwortlichen der Firma Müller Jussel AG wollen keine Fragen beantworten. Die Kommentare auf der Facebook-Seite schlagen sich aber allesamt auf ihre Seite. Einer schreibt: «Anstatt froh zu sein, dass sich ein Unternehmer in Mönchaltorf erfolgreich niedergelassen hat und nicht nur Arbeitsplätze schafft sondern auch noch den Leerstand im ehemaligen Denner verhindert, gründet man eine IG Seestrasse 1.» Ein anderer schreibt: «Als nächstes kommt eine IG-Kuhglocken oder eine IG-Kirchenglocken.» Mönchaltorf sei ja bekannt, dass man immer etwas finde, worüber man meckern könne.

Die User rätseln auf der Plattform wer sich hinter der IG Seestrasse 1 verbirgt. Es seien wohl Leute, die eben erst nach Mönchaltorf gezogen seien, vermutet einer. Ein anderer schreibt: «Ich bin beinahe sicher, dass sich hier wiedermal ein paar Dorf Könige verwirklichen.»

Kontrollen der Kapo

Der Zwist zwischen der IG und der Motorradfirma beschäftigt auch den Gemeinderat, der sich mit einem Schreiben an die Anwohner des Gebietes um die Müller Jussel AG wendete. Darin steht: «Der Gemeinderat wird regelmässig von besorgten Mönchaltorfer auf die Situation angesprochen. Der schwelende Konflikt zwischen den genannten Parteien konnte leider noch nicht gelöst werden.»

Wie aus dem Schreiben hervorgeht hat der Gemeinderat bisher verschiedene Abklärungen gemacht, um die beanstandeten Punkte der IG überprüfen zu lassen. So habe die Kantonspolizei mehrere Kontrollen durchgeführt, um das Verkehrsaufkommen oder die Sicherheit auf dem Schulweg entlang der Rällikerstrasse in Mönchaltorf. Dabei seien «grundsätzlich» keine unhaltbaren oder sicherheitsrelevanten Situationen angetroffen worden.

Auch Motorradfirma in der Pflicht

Doch die Firma Müller Jussel AG muss sich auch Vorwürfe gefallen lassen, die auf Grund der Kontrollen der Bauverwaltung der Gemeinde zutage getreten seien. Diese hätten den Betrieb regelmässig und ohne Voranmeldung kontrolliert. Dabei habe die Verwaltung festgestellt, dass die Waschanlage an einzelnen Tagen das Tor geöffnet hatte, während die Anlage lief. Diese dürfe aber gemäss Auflage nur bei geschlossenem Tor genutzt werden, teilt die Gemeinde im Anwohnerschreiben mit.

Die Sitzungen, die zwischen der IG und der Motorradfirma stattfanden, seien bei «guter Stimmung» abgehalten worden, sagt Gemeindepräsident Urs Graf (FDP). «Umso überraschter waren wir nachher von den Gerüchten, die unsere unparteiische Vermittlerrolle anzweifelten. Das Gerücht kursierte in den Reihen der IG», so Graf. Mit dem Anwohnerschreiben wehre sich der Gemeinderat gegen den Vorwurf, dass er sich bei der Auseinandersetzung auf die Seite der Firma Müller Jussel AG geschlagen habe. «Damit wollten wir unsere Neutralität unter Beweis stellen», sagt Graf.

Graf glaubt, dass die IG vor allem den Umstand in Frage stelle, dass die Motorradfirma heutzutage noch in ein Wohngebiet gehöre. «Diverse Abklärungen der Gemeinde bezüglich Lärm und Zonenkonformität haben ergeben, dass der Betrieb innerhalb der Kernzone rechtens ist», so Graf.


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