nach oben

Anzeige

Das Gschwaderfest war die letzten Jahre gut besucht. Archivfoto: Mirjam Müller

Ustermer Gschwaderfest fällt aus

Das Quartierfest im Gschwader erfreut sich grosser Beliebtheit. Doch dieses Jahr fällt es zum ersten Mal aus. Und noch ist nicht klar, ob es überhaupt irgendwann wieder stattfinden wird.

Das Gschwaderfest war die letzten Jahre gut besucht. Archivfoto: Mirjam Müller

Veröffentlicht am: 16.05.2019 – 15.31 Uhr

«Als Besucher sind die Leute immer Feuer und Flamme für das Gschwaderfest, doch sobald man Helfer sucht, wird es still», sagt Nicolai Salb. Er ist Präsident des Quartiervereins Gschwader. Auch er hat «ja» gestimmt, als der Verein entschied, das beliebte Fest dieses Jahr ausfallen zu lassen. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten. Gründe für diesen Entscheid gibt es mehrere: 

Der italienische Blutspendeverein hat sich entschieden, nicht mehr bei der Organisation des Gschwaderfestes im Juli mitzumachen. Auf sich allein gestellt, sucht der Verein verzweifelt nach Helfern. Auf einen Aufruf an 2’000 Haushalte haben sich aber laut Vereinspräsident Nicolai Salb lediglich fünf Personen gemeldet.

Das ist aber nicht der einzige Grund, weshalb das jeweils gut besuchte Gschwaderfest dieses Jahr ausfällt. Für Laien werde es in Uster jedes Jahr schwieriger, Anlässe auf die Beine zu stellen: Komplizierte Formulare und verwaltungstechnische Änderungen würden den freiwilligen Organisatoren das Leben schwer machen. «Die Stadt lobt immer das Engagement, unterstützen tut sie es aber kaum», sagt Salb.

Beispielsweise gelten die Veranstalter seit vergangenem Jahr rechtlich als «Schausteller», weil sie einen Kinderzug betreiben, auf dem man für einen Franken durch das Areal fahren kann. Der Schaustellerstatus führt laut Salb dazu, dass das Züglein jährlich aufwendige und teure Prüfungen durchlaufen muss. «Die Behörden machen es uns Laien wirklich nicht einfach.»

Nie mehr Gschwaderfest?

Auf Anfrage weist Rico Nett, Marktchef bei der Stadtpolizei Uster, darauf hin, dass die Stadtpolizei die gesetzlichen Vorgaben hinsichtlich des Bewilligungsverfahrens für Veranstaltungen seit 2017 konsequent umsetzt. Beim Gschwaderfest sei der Aufwand aber vergleichsweise klein, da es sich um einen wiederkehrenden Anlass handle und das Konzept, dass man 2018 erarbeitet habe, jetzt jährlich nur noch angepasst werden müsste.

Trotzdem: Die Situation mit den strengeren Auflagen stimmt Salb pessimistisch. «Es kann sogar sein, dass wir das Fest nie mehr in dieser Form auferstehen lassen», sagt er.

Aus Volksmarsch entstanden

Ein weiterer Punkt sei die Benutzung der Schulhaus-WCs gewesen. Für dieses Jahr seien den Fest-Organisatoren  erstmals zusätzliche Einschränkungen für deren Benutzung auferlegt worden. «Somit hätten wir eventuell Toitois einsetzen müssen», sagt Salb.

Die Auflage trifft die Gschwaderfest-Veranstalter besonders hart, weil sie sich seit Jahrzehnten darauf verlassen haben, dass sie die Infrastruktur der Schule benutzen dürfen. Das Fest in seiner heutigen Form findet laut Salb seit 20 oder 30 Jahren statt und ist ursprünglich in den 70er-Jahren aus einem Volksmarsch, einer Art Wanderung, entstanden. Damals hatte irgendwann einmal jemand eine Bar aufgestellt , um die sich dann immer mehr Stände gesellt hätten. 


Dieser Artikel wurde automatisch aus unseren alten Redaktionssystemen auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: servicedesk@zol.ch

Kommentar schreiben

Bitte geben Sie ein Kommentar ein.

Wir veröffentlichen Ihren Kommentar mit Ihrem Vor- und Nachnamen.
* Pflichtfeld

Anzeige

Anzeige