In der Decke sind, weiss verputzt, noch die Schienen aus Metzgereizeiten eingelassen. Dort hingen früher Rinder vom Haken. In der Ecke, von einem Schrank verborgen, ist der Schlachthausabfluss. Den sieht man nicht, man muss sich auf das Wort der Rühr-Werk-Inhaberin Karin Eggenberger verlassen. Abgesehen davon erinnert nichts mehr an die martialische Vergangenheit der Schlipfstrasse 3 in Wald. Ausser vielleicht, wenn Eggenberger Blutorangen in ihrer Marmeladen-Küche schnetzelt.
«Ich verarbeite pro Saison gut 200 Kilogramm Orangen», sagt Eggenberger. Nicht alle Sorten sind gleich aufwändig bei der Verarbeitung. Eine Bitterorange ist erst nach 120 Schnitten bereit. Das hört sich nach der Heidenarbeit an, die es ist. Für die Marmeladen-Köchin jedoch ist jeder Schnitt Meditation. Und die wird gewürdigt: Heuer räumte sie das dritte Jahr in Folge bei den «World’s Original Marmalade Awards» in England ab. Zwei Mal Gold, zwei Mal Bronze und eine Empfehlung holten ihre Citrus-Aufstriche nach Wald. Sie ist die einzige Schweizer Goldgewinnerin aus 3'000 Einsendungen aus über 40 Ländern.
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