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Erich Heynen, Pressesprecher der Serafe, sagt seinem Arbeitgeber weitere schwierige Monate voraus. (Archivfoto: Seraina Boner)

Oberländer Billag-Nachfolgerin beklagt sich über zu viel Arbeit

Die Serafe kommt mit dem Schwall an Reklamationen nicht zurecht. Eine SP-Politikerin hat jetzt das Vertrauen in das Unternehmen verloren.

Erich Heynen, Pressesprecher der Serafe, sagt seinem Arbeitgeber weitere schwierige Monate voraus. (Archivfoto: Seraina Boner)

Veröffentlicht am: 17.03.2019 – 10.26 Uhr

Seit Beginn des Jahres ist die Firma Serafe aus Fehraltorf für die Versendung der Rechnungen für die Radio- und Fernsehgebühren in der Schweiz verantwortlich.

Zuvor hatte die Firma Billag die Rechnungen ausgestellt. Bereits bei den ersten 3,6 Millionen Rechnungen, die Serafe verschickte, zeigten sich allerdings Probleme. Viele Adressen waren fehlerhaft. Weil auf den Rechnungen stand, bei Problemen solle man sich bei der Einwohnerkontrolle melden, wurden diese regelrecht mit Anfragen überflutet.

Laut der «Schweiz am Wochenende» gingen allein im Zürcher Bevölkerungsamt 3000 Anrufe diesbezüglich ein. In Bern waren dies 900 Anrufe und 1200 Datensätze mussten geprüft werden. Diese Flut stoppte allerdings, als das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) entschied, dass künftig nur noch die Serafe als Auskunftsstelle fungieren soll und nicht mehr die Gemeinden.

«Sehr grosser Mehraufwand»

Darüber zeigt sich die Serafe nun verärgert. Mediensprecher Erich Heynen spricht gegenüber der «AZ» von einem sehr grossen «Mehraufwand», der jetzt bewältigt werden müsse. Nicht nur müsse man sich nun um «Tausende von Reklamationen» kümmern, sondern bekomme auch noch Informationen, die sie gar nichts angingen. So melden ihnen viele Leute beispielsweise unnötigerweise ihren Umzug. Mit einem solchen Mehraufwand habe man schlicht nicht gerechnet.

Die Berner SP-Nationalrätin Ursula Schneider verurteilt dies. Vom Bundesrat will sie wissen, ob es zutreffe, dass die Serafe vor dem ersten Grossversand weder einen Testlauf noch eine Simulation durchgeführt hat. Es gehe schliesslich nicht, dass die Gemeinden eine Arbeit übernehmen müssen, für welche der Bund eine Firma bezahlt.

Serafe wird Thema im Nationalrat

Es sei offensichtlich, dass der Serafe die nötige Erfahrung fehle. Die Vize-Stadtpräsidentin von Murten geht aber noch weiter: «Der Bundesrat könnte zum Beispiel prüfen, vorzeitig aus dem Vertrag auszusteigen.»

Mit diesem Vorschlag wird sich der Bundesrat am Montag während der Fragestunde des Nationalrats auseinandersetzen. Die Rechnungen der Serafe dürften aber noch eine Weile länger fehlerhaft verschickt werden. Der Firma ist es nämlich nicht erlaubt, falsche Adressen selbst anzupassen. «Das wird zu unschönen Situationen führen», so Heynen.

Eine Zusammenarbeit zwischen Gemeinden, Serafe und Bakom ist also nach wie vor unumgänglich. Ein entsprechendes Treffen zwischen den Parteien konnte aus Termingründen aber erst auf Anfang April angesetzt werden.


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