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Politik

Geschäftsführer Erwin Meier-Honegger im Interview. (Video: Chiara Coniglio)

Ein anarchischer Garten für mehr Vielfalt

«Meiers Root Truck» stand am vergangenen Wochenende an der Giardina in Zürich. Im Rahmen der Gartenmesse will das Dürntner Garten-Center Meier die Besucher für mehr Biodiversität und naturnahe Bepflanzung sensibilisieren.

Geschäftsführer Erwin Meier-Honegger im Interview. (Video: Chiara Coniglio)

Veröffentlicht am: 15.03.2019 – 16.00 Uhr

Vor der Messehalle in Zürich-Oerlikon ist der knallgrüne «Root Truck» schon von Weitem zu erkennen. Ein greller Farbtupfer in der grauen Betonwüste der Stadt. Auf der Ladefläche wachsen Schlüsselblumen und andere einheimische Stauden.

An der diesjährigen Giardina hat sich das Garten-Center Meier bewusst vor der Halle platziert. «Dort, wo das Thema Biodiversität hingehört», wie der Geschäftsführer der Ernst Meier AG, Erwin Meier-Honegger, erklärt. Bei grösseren Installationen in den Hallen komme das Thema häufig etwas zu kurz.

Die Bepflanzung des Giardina-Stands ist wild. Es herrscht eine gewisse Anarchie. Die Pflanzen scheinen dort zu wachsen, wo sie sich wohlfühlen. Um mehr Biodiversität zu erreichen, sei vor allem wichtig, dass einfach etwas wachse und es grün sei, erklärt Meier-Honegger. Die Vorstellung, dass 365 Tage im Jahr etwas blühen müsse, sei unrealistisch.

Auch der Boden ist wichtig

Biodiversität endet jedoch nicht bei der Bepflanzung. Elsa Ferstl ist Agrarbiologin beim Garten-Center Meier und führt durch den Stand. Zu sehen gibt es verschiedene Rückzugsmöglichkeiten für Insekten, kleine Säuger und andere Lebewesen. So etwa «Betreutes Wohnen» für Wildbienen. Also mit Löchern versehene Baumstämme, die als Schlupfloch dienen können. Die Metapher sei bewusst gewählt, erklärt Ferstl. So wirke der etwas abstrakte Begriff Biodiversität nicht so bedrohlich und werde einfacher verständlich.

Besonders am Herzen liegt Ferstl ein gesunder Boden. Dieser habe oft einen schweren Stand, so die Agrarbiologin, denn Veränderungen im Boden seien für die Menschen nicht so einfach zu erkennen wie etwa im Wasser oder in der Luft. «Der Boden reagiert zeitverzögert. Er ist ein Puffer», sagt die Österreicherin. Veränderungen im Boden haben aber langfristig einen grossen Einfluss auf die Biodiversität und die Artenvielfalt.

«Einfach ausprobieren»

Sowohl für Ferstl wie auch für Meier-Honegger ist klar, dass schon mit kleinen Massnahmen ein grosser Beitrag für mehr Biodiversität geleistet werden kann. «Biodiversität klingt nach einem Grossprojekt, sagt Elsa Ferstl, dem sei aber nicht so. Beispielsweise müsse in einem naturnah bepflanzten Garten viel weniger Unkraut gejätet werden. Der Garten werde gestärkt und die Pflanzen dadurch weniger krankheitsanfällig.

«Die Leute sollen einfach ausprobieren. Es funktioniert praktisch alles», sagt auch Erwin Meier-Honegger. Und manchmal ist auch eine Kombination verschiedener Gartenarten die Lösung. Ein beliebtes Beispiel von Erwin Meier-Honegger sind die Gärten in England: «Gleich beim Haus gibt es einen herausgeputzten Garten. Aber rundherum ist Wildnis und Biodiversität.» Man müsse sich nicht  immer für eine Gartenart entscheiden. «Es geht beides miteinander.»  

«Rootshow»: 125 Bäume für 125 Jahre

Zum Firmenjubiläum verlost das Garten-Center Meier in Dürnten 125 Bäume im Gesamtwert von 25 000 Franken. Mit der Teilnahme am Jubiläumswettbewerb leisten Sie einen persönlichen Beitrag für mehr Biodiversität. Denn jeder Baum zählt. Die Idee sei im letzten heissen Sommer entstanden, erklärt Geschäftsführer Erwin Meier-Honegger: «Im Schatten eines Baums auf einer Wiese ist es einfach angenehmer als im Schatten eines Hauses auf einem Teerplatz.» Gesucht seien öffentliche Plätze, wo ein Baum gut hinpassen würde, aber noch niemand da ist, der ihn bezahlt. «So können wir unsere Umwelt auf einfachste Art und Weise etwas lebenswerter machen», ist sich Meier- Honegger sicher.

Die 25 wertvollsten Standorte werden von einer Expertenjury unter Berücksichtigung von Biodiversitäts-Gesichtspunkten ausgewählt. «Meiers Root Truck»-Team übernimmt die Lieferung und pflanzt die Bäume auch gleich ein. Erst vor Ort wird allerdings entschieden, welcher Baum − eine  Linde, Erle, Eiche oder Buche − am besten zum Standort passt.

So machen Sie mit

Suchen Sie sich Ihren Lieblingsplatz in der Region aus: Ihr Lieblingsaussichtspunkt, der Spielplatz Ihrer Kinder, Schulen, Kindergärten, Sportheime, Vereinslokale, Rastplätze, Treffpunkte usw. Die Auswahl ist gross, und der Phantasie sind (fast) keine Grenzen gesetzt. Holen Sie anschliessend das Einverständnis der Grundstückeigentümer ein, und reichen Sie Ihren Namen, die Adresse Ihres Lieblingsplatzes sowie zwei oder drei Bilder, welche die Lage möglichst gut darstellen, ein.

Alle Informationen und die Teilnahmebedingungen finden Sie auf rootshow.ch .

 

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